Den Beginn unserer Reise finden Sie hier
Waschtag am Sangha River
Gegen 08:30 Uhr waren wir startklar für unsere Rückfahrt nach Ouésso. Die Gäste der Sangha Lodge, sie liegt ca. 10 km entfernt flussaufwärts, waren bereits in den Booten.
Der Sangha mit seinem Fischreichtum ist die Lebensgrundlage der Bewohner am Fluss.
Musik von Johnny Bokelo Isenge (1939 in Léopoldville -1995)
Illegaler Grenzübertritt nach Kamerun
Der Sangha umfliesst zahlreiche kleine Inseln.
Auf der Rückfahrt hatten wir nur einen Kontrollpunkt anzufahren.
Stromabwärts kamen wir gut voran.
Um 14:15 Uhr tauchte unser Ziel Ouésso am Ufer auf.
Ouésso mit seinen ca. 80.000 Einwohnern ist die grösste Stadt in der Provinz Sangha. Auf Grund der Entfernung zu Brazzaville war die Kolonialherrschaft über die Stadt nie wirklich effektiv. Franzosen, später Deutsche und nach dem 1. Weltkrieg erneut die Franzosen versuchten die Region zu beherrschen, doch es gab ganze Perioden quasi-autonomer Verhältnisse unter der Kontrolle lokaler Stammeshäuptlinge. Holzeinschlag, Landwirtschaft und Handel sind heute die drei wirtschaftlichen Säulen der Stadt.
Wir liefen die Hauptstrasse entlang bis zur Markthalle und schauten dem Treiben der Bewohner zu.
Maboké ist ein Fischgericht mit gerösteten Krokodilfleisch
Gewürzen, eingewickelt in Blätter
Es gibt in den Läden alles, was man zum Leben braucht, vorausgesetzt man hat das Geld dafür.
Evangelische Kirche von Ouésso
Die Schusterjungen
Alle müssen bei der Maniokverarbeitung helfen
Maniok ist die Hauptkalorienquelle für eine halbe Milliarde Menschen weltweit und besonders wichtig für die Ernährungssicherheit in Afrika. Die stärkehaltige, außen rotbraune und innen weiße Wurzelknolle schmeckt neutral bis süßlich. Die Verarbeitung ist ähnlich wie bei der Kartoffel. Nach dem Schälen kann man Maniok frittieren, kochen, braten, backen oder getrocknet zu Mehl verarbeiten. Roh ist die Maniokknolle giftig.
Zum Glück hatte das Wetter mitgespielt. Kurz bevor wir wieder im Hotel ankamen, fing es an zu tröpfeln.
Der neue Bus von Expeditions Ducret
07:30 Uhr stand der nagelneue Allradbus von Expeditions Ducret abfahrbereit vor dem Hotel Onanga in Ouésso, Taschen und Koffer waren auf dem Dach sicher verpackt. Im Rahmen des Straßenprojekts Ouésso-Bangui-Ndjamena-Korridor wurde unweit von Ouésso eine Brücke über den Sangha gebaut, doch ist diese zu niedrig, um mit der Princesse Ngalessa darunter hindurch zu fahren. Somit wurde der Startpunkt der Flussreisen ins 425 km entfernte Oyo verlegt.
Pipi Pause - es ging gefühlt immer geradeaus auf der gut ausgebauten Nationalstraße 2 durch den Regenwald.
Obligatorischer Stop in Makoua - die Stadt wird vom Äquator durchschnitten.
Uterpräfektur Makoua
Kommunalverwaltung Makoua
Es war 15:00 Uhr, als wir im Hafen von Oya von der Crew der Princesse Ngalessa herzlichst empfangen wurden.
16:00 Uhr hatten wir Oyo verlassen und waren auf dem Alima River flussabwärts in Richtung Kongo unterwegs.
Bei einem Aperitif auf dem Aussichtsdeck wurde uns die gesamte Crew der Princesse Ngalessa vorgestellt. Danach zeigte man uns die Kabinen. Annick und ich waren sehr angenehm überrascht, denn wir bekamen ein Upgrade. Statt unserer gebuchten Deluxe Kabine 210 durften wir die 27 m² grosse Master Suite 204 beziehen - was für ein Luxus.
Die Princess Ngalessa verließ 2017 eine belgische Werft in Kinshasa. Sie hat die Form der Passagierschiffe, die seit Jahrzehnten Passagiere auf dem Kongo und seinen Nebenflüssen zwischen den verschiedenen Hauptstädten Zentralafrikas transportieren. Im Jahr 2023 wurde sie umgerüstet, um die ersten Expeditionskreuzfahrten im Herzen eines der geheimnisvollsten Wälder der Welt, dem Kongobeckenwald, zu starten. Im Mai 2024 fand die erste Kreuzfahrt auf den Flüssen Kongo und Sangha statt. Eine lange Tradition der Flussschifffahrt im Kongo wurde so wiederbeleben.
Schiffsspezifikationen
Baujahr: 2017
Schiffsregister: Kongo
Schiffstyp: Flussexpeditionsschiff
Länge: 52 Meter
Breite: 11 Meter
Tiefgang: 1,4 Meter
Bruttotonnage: 500 Tonnen
Reisegeschwindigkeit: 12 Knoten
Strom: 220 Volt
Motor: 2 Caterpillar 375 PS Schiffsmotoren
Generatoren: 150 KVA und 220 KVA
Wasser: 10.000 Liter Wasseraufbereitungsanlage
Aussichtsdeck Restaurant
Master Suite
Morgenstund hat Gold im Mund - für uns Frühaufsteher begann der Tag mit Pilates an Deck. © Günter Uschold
Wir schipperten gemütlich auf dem Alima.
Nach dem Frühstück gab es ein kurzes Sicherheitstraining für einen Brandfall, evakuiert wurden wir aber nicht. Später besuchten wir einen Sprachkurs in Lingala, der Verkehrs- und Handelssprache in beiden Kongo Staaten und im Norden Angolas. Wer soll sich das denn merken?
Lingala
Mboté
Boyei malamu
Matondo mingi
Ndenge nini?
Naza Malamu, na yo?
Naza malamu
Kombo na yo nani?
Kombo na nga ...
O vandaka wapi?
Na vandaka na ...
To kende
Na koki ko kanga foto?
English
Hello!
Welcome
Thank you so much
How are you?
I'm fine, and you?
I'm fine
What's your name?
My name is ...
Where do you live?
I live in ...
Let's go
Can I take a picture?
Francais
salut!
Bienvenue
Merci beaucoup
Cmment vas-tu?
Je vaisbien et to?
Jevais bien
Quel est votre nom?
Mon nom c'est ...
Tu habites ou?
J'habite à ...
Allons-y
Je peux prendre une photo?
Reiherkolonie
Kleine Jungs, kleine Kanus - früh muss das Fahren mit dem Einbaum erlernt werden.
Wir steuerten das Dorf Mondongo an und wurden von den Kindern bereits erwartet.
Herstellung von Dachmatten für die traditionellen Häuser aus den Blättern einer Rafhia Palme.
Wildfleisch und Fisch werden auf einem Gestell traditionell über offenem Feuer geräuchert.
Die Dorfschule - die letzte Schulstunde war wohl Geschichtsunterricht.
Marc, Nicolas Freund, war permanent zu Spässen aufgelegt. Hier animierte er die Kinder zu einem Spiel.
Einfach toll - jedes der Mädchen hatte seinen ganz persönlichen Hairstyle.
Bei den Jungs war das meist einfacher, Haare ab und sie wachsen von alleine wieder.
Auch Tauben wurden gezüchtet.
Grabstelle eines Dorfältesten
Für uns war es Zeit, zum Schiff zurück zu kehren. Der Medizinmann vom Dorf des Moye Volkes, erklärte uns an Deck die traditionelle Medizin. Im Regenwald und in den Sümpfen gibt es eine Vielzahl von Heilpflanzen, die die Dorfbewohner zur Behandlung von Krankheiten und Verletzungen verwenden. Die Mutigen durften auch probieren.
Die Einbäume sind das Transportmittel Nr. 1. Viele Dörfer sind nur auf dem Wasserweg erreichbar.
Der Sonnenuntergang sollte 18:00 Uhr sein, doch bereits 45 min vorher verschwand die Sonne im Dunst.
Der Alima hat seinen Ursprung auf dem Batéké-Plateau. Die Hälfte seines 367 km langen Weges fliesst er in nordöstlicher Richtung, dann in vielen Schleifen nach Südost. Schließlich mündet er knapp 50 km südwestlich von Mossaka in den Mittellauf des Kongo.
In der Mittagszeit steuerte der Kapitän das Dorf Bounda an.
Wir durften einen Tanz miterleben, der das Erwachen des Waldes symbolisiert.
Natürlich waren auch hier viele Kinder dabei.
Der Rhythmus Afrikas wird wohl bereits mit der Muttermilch aufgesaugt.
Schön wenn man Hilfe bekommt.
Nach zwei Stunden ging es für uns zurück auf die Princesse Ngalessa.
Gegen 16:00 Uhr hatten wir die Mündung in den Kongo erreicht - temporäre Siedlungen auf den Inseln im Kongo.
Oh mein Gott, die armen Kerle im Kanu hinter den Boot.
Ein Schubboot mit mehreren völlig überladenen Pontons, die sogenannten Walboote.
Am Abend waren wir mit unseren kleinen Booten unterwegs zum Birding, doch war die Sonne längst im Dunst verschwunden - also kein Licht für Fotos mit meiner Kamera. Ein Schwarzmilan, mehrere Rosenspinte, ein Nachtreiher, viele Graufischer, verschiedene Webervögel und eine Kolonie Rotschulter-Glanzstare konnten wir entdecken.
Reisen Sie mit uns weiter in Äquatorialafrika
und begleiten Sie uns auch auf einem Stadtbummel in Brazzaville. Es lohnt sich.
Hier geht es bald weiter zum 4. Teil unserer Tour.