Den Beginn unserer Reise finden Sie hier.
Auf dem Weg ins Wadi Rum
Bei dem mehr als 74.000 ha großen Schutzgebiet Wadi Rum handelt es sich um eine gewaltige Felswüstenlandschaft, die im Laufe der tektonischen Erdbewegungen vor mehr als 30 Millionen Jahren als Ausläufer des großen Grabenbruches entstanden war und durch wind- und regenbedingte Erosion geformt wurde. Es ist ein Teil der Hisma Wüste. Seit 2011 gehört es zum UNESCO Welterbe. Weit verbreitete Petroglyphen, Inschriften und archäologische Überreste zeugen von 12.000 Jahren menschlicher Besetzung und Interaktion mit der natürlichen Umwelt und veranschaulichen die Entwicklung der pastoralen, landwirtschaftlichen und menschlichen Aktivitäten auf der Arabischen Halbinsel sowie die Umweltgeschichte der Region.
Die in der Gegend lebenden Beduinen bezeichnen den Berg als Jabbal Al Mazmar - Die Sieben Säulen der Weisheit
Unser erster Anlaufpunk im Wadi Rum war das Besucherzentrum mit dem Blick auf den Berg, der nach dem Buch von T. E. Lawrence “Die Sieben Säulen der Weisheit” aus dem Jahr 1926 benannt wurde. Fünf der Säulen sind vom Besucherzentrum gut sichtbar, die beiden anderen liegen versteckt um die Ecke.
Fahrzeugwechsel von unserem Bus in die 4x4 Toyotas
Auf dem Weg in unser Wüstencamp
Das Enjoy Desert Camp im nördlichen Teil des Wadi Rum war unser Zuhause in der Wüste für eine Nacht. Wir hatten noch drei Stunden Zeit, bis unsere kleine Rundfahrt starten sollte - für mich etwas vertane Zeit, die man am Morgen für einen Besuch von "Little Petra" hätte nutzen können.
Thamudische und nabatäische Petroglyphen und Inschriften
Stopp auf einer kleinen Düne - traumhafte Wüstenlandschaft, wie ich sie liebe mit diesen Farben und der Weite
Wüstenpanorama mit zehn verschiedenen Camps im Bild
Leider hat das Wadi Rum mit unberührten Wüstenlandschaften nicht mehr viel zu tun. Es gibt an die 300 Camps im Schutzgebiet, aufgeteilt in den Nord- und Südbereich. Gefühlt an jedem Felsen wurde eines errichtet und man hat massiv Probleme die Landschaft ohne Camp im Bild zu fotografieren. Überall sind Fahrspuren kreuz und quer im Sand. Auch Abfall beginnt zum Problem zu werden. Es stimmte mich schon sehr traurig.
Beduinen warteten auch hier auf zahlende Kundschaft für einen kurzen Kamelritt.
Alameleh Petroglyphen und Inschriften
Die Alameleh-Inschriften sind über 2000 Jahre alte thamudische Inschriften. Sie zeigen eine große Anzahl von Kamelen, die nach Norden ziehen. Die Inschriften befinden sich auf einer freigelegten Felswand am Fuße von Sandsteinfelsen und bedecken etwa sechs Quadratmeter. Die größte Einzelinschrift ist ein etwa einen Meter großes Kamel. Neben jedem Kamel ist ein Thamud-Schriftzug angebracht, um den Besitzer zu kennzeichnen.
Auf dem Heimweg
Um der arabischen Revolte und Lawrence von Arabien ihren Tribut zu zollen, haben die Einheimischen zwei bekannte Persönlichkeiten, die an der arabischen Revolution beteiligt waren, sowie Lawrence von Arabien in eine Steinbasis im Zentrum des Siq Um Tawaqi gemeißelt. Der Platz ist auch Treffpunkt aller Touristen, die in der Region übernachten, für eine obligatorische Teepause vor dem Sonnenuntergang.
Die letzten Sonnenstrahlen zaubern traumhafte Farben in den Wüstensand
Dann steuerten alle Fahrzeuge den gleichen Felsen zum Sonnenuntergang an, als ob es nur den einen gäbe.
Blick von unserem Camp in beide Richtungen
Ich genoss die Ruhe am frühen Morgen und das Farbenspiel kurz nach Sonnenaufgang, nur der Kaffee liess auf sich warten. Eigentlich ist es für mich unverständlich, dass man die Touristenmassen nicht auf eine Morgen- und eine Abendtour aufteilt.
Auf dem Rückweg
Am Bahnhof Wadi Rum
Die Aqababahn ist eine Eisenbahnstrecke, die in Ergänzung zum Netz der Hedschasbahn ab 1975 in Jordanien in Betrieb ging. In erster Linie wurde sie für den Phosphat-Transport zum Hafen Aqaba am Roten Meer genutzt. Heute rollt nur noch ab und zu ein historischer Dampfzug mit Touristen nach Wadi Rum.
City Tower Hotel Aquaba
Nach einer kurzen Stadtrundfahrt für unsere bessere Orientierung checkten wir mittags im City Tower Hotel in Aqaba ein. Es folgte eine herzliche Verabschiedung von unserem Guide und unserem Fahrer, denn sie machten sich auf den Rückweg nach Amman.
Aqaba ist die einzige Küstenstadt in Jordanien. Die strategische Lage von Aqaba an der nordöstlichen Spitze des Roten Meeres zwischen den Kontinenten Asien und Afrika hat dem Hafen von Aqaba über Jahrtausende hinweg Bedeutung verliehen. Die antike Stadt hieß Elath. Heute leben knapp 150.000 Jordanier in Aqaba.
Arab Revolt Plaza mit der in 130 Metern Höhe wehenden Flagge der arabischen Revolte
Blick über den Golf von Aqaba nach Eilat in Israel
Die 5* Hotels am Strand von Aqaba
Al-Ghandour Beach - öffentlicher Strand, für Europäische Frauen eher ungeeignet zum Baden
Aqaba Fort
Eine arabische Inschrift am Eingangstor zum Fort besagt, dass es während der Herrschaft von Sultan Qansur Al-Ghuri (1501-1517) erbaut wurde. Seitdem hatte das Fort eine wechselvolle Geschichte. Perioden der Erweiterung und Renovierung waren mit schweren Zerstörungen verbunden. Die Festung diente sowohl als Karawanserei für Pilger auf der Reise nach Mekka als auch als Militärstandort zum Schutz der Stadt unter der Führung von Mamlucken und gefolgt vom Osmanischen Reich.
Die Festung war Schauplatz der Schlacht von Aqaba (6. Juli 1917) während der arabischen Revolte im Ersten Weltkrieg. Die angreifenden Streitkräfte, angeführt von Sherif Nasir und Auda abu Tayi und beraten von TE Lawrence ("Lawrence von Arabien"), waren hier siegreich über die Verteidiger des Osmanischen Reiches.
Arabische Mausschwanzfledermaus - Arabian Mouse-tailed Bat (Rhinopoma cystops)
Dank eines netten Jordaniers gab es beim Besuch des Forts noch eine Begegnung mit Fledermäusen. In einem kleinen dunklen Raum am Eingang zum Fort hingen sie an der Decke. Allein hätte ich sie nie entdeckt. In Jordanien wurden 26 Arten von Fledermäusen nachgewiesen. Bei Arabischen Mausschwanzfledermäusen ist der Vorderarm weniger als 61 mm lang und der Schwanz länger als der Vorderarm - wieder etwas gelernt.
Al-Sharif Al-Hussein bin Ali Moschee
Die Moschee, 1975 erbaut, trägt den Namen Hussein bin Alis. Von 1908 bis 1917 war er Scharif und Emir von Mekka. Ihm wird der Auslöser der Arabischen Revolte zugeschrieben. Er kämpfte während des Ersten Weltkriegs gegen den wachsenden Nationalismus im Osmanischen Reich. Es ist die Zentralmoschee in Aqaba.
Besucher sind in der Moschee ausserhalb der Gebetszeiten willkommen.
Die neue Sea Mall neben der Zentralmoschee
Am Ayla Circle
Die Frühislamische Stadt Ayla
Vor der Gründung der islamischen Stadt Ayla, wahrscheinlich um 650 n. Chr., gab es eine ältere Stadt römischer und byzantinischer Zeit, bekannt als Aila oder Ailana. Als die Muslime beschlossen, sich in der Gegend niederzulassen, errichteten sie eine neue Siedlung neben der älteren byzantinischen Stadt. 1989 wurde diese Siedlung Ayla wieder entdeckt und ausgegraben.
Die Befestigungsanlage - so könnte es einmal ausgeschaut haben.
Die Tala Bay Marina 14 km südlich von Aqaba am Roten Meer
Ich hatte zu unserer Rundreise einen Verlängerungstag in Aqaba gebucht. Ist man einmal am Roten Meer, so sollte man sich die Unterwasserwelt nicht entgehen lassen. Das Deep Blue Dive Center, das von der Tala Bay Marina aus operiert, war eine Empfehlung der örtlichen Agentur.
Das war unser sehr komfortables Boot - Foto vom Deep Blue Dive Center
So schön ist die Unterwasserwelt - Fotos vom Deep Blue Dive Center
Die versenkte C130 Hercules und weiteres Militärgerät als neuer Tauchspott und künstliches Riff sind auch beim Schnorcheln durch das klare Wasser gut sichtbar - Foto vom Deep Blue Dive Center
Kurzflossen-Grindwal oder Indische Grindwal - Short-finned Pilot Whale (Globicephala macrorhynchus)
Kurzflossen-Grindwale leben in allen tropischen und subtropischen Meeren zwischen dem 50. Grad nördlicher und dem 40. Grad südlicher Breite weltweit. Die Art kommt auch im Roten Meer vor, nicht jedoch im Persischen Golf und dem Mittelmeer. Sie leben in engen und stabilen Familiengruppen (Pods). Männliche und weibliche Individuen innerhalb eines Pods sind miteinander verwandt, die Fortpflanzung findet außerhalb der Familiengruppen statt. Die Größe der Pods variiert zwischen 10 und 50 Individuen. Gelegentlich werden auch große Ansammlungen von hunderten Grindwalen beobachtet. Diese geben unter anderem Möglichkeiten zur Fortpflanzung mit nicht verwandten Artgenossen.
Wir waren nach unserem leckeren Lunch bereits auf dem Rückweg zur Marina, als wir einen Pod von zehn bis zwölf Kurzflossen-Grindwalen entdeckten. Sofort steuerte der Käpten unser Boot näher heran - was für eine tolle Zugabe.
Mama mit Baby
Für mich war es eine Erstsichtung - wunderschön.
Mit einem Blick nach Taba in Ägypten beendeten wir unseren Schnorchelausflug nach knapp fünf Stunden.
Es ging zurück ins Zentrum von Aqaba, denn ein Bummel durch die Einkaufsgassen fehlte noch.
Die Präsentation dieses bunten Warenangebots in den kleinen Läden ist immer wieder interessant. Es gab alles, was man so zum Leben brauchte. Die Freundlichkeit der Menschen hat mich sehr beeindruckt. Als Frau allein unterwegs zu sein, war absolut kein Problem. Auch wenn ich nichts kaufte, gab es kleine Kostproben - hier einen Keks, da ein Stückchen Schokolade. In einem kleinen Restaurant bestellte ich mir einen arabischen Kaffee und schaute dem bunten Treiben zu. Als ich nach der Rechnung fragte, bekam ich als Antwort "It's free for you". Man liess mich etwas sprachlos zurück.
Der Rest ist schnell erzählt. Nach einer wunderschönen Zeit in Jordanien brachte mich Royal Jordanian von Aqaba über Amman sicher und pünktlich nach Frankfurt zurück. Bei der Deutschen Bahn gab es wieder einmal Stellwerksprobleme für den ICE nach Leipzig, doch ein durchgehender Zug nach Halle (Saale) brachte mich zur selben Zeit nachhause.
*** ENDE ***