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Den Beginn unserer Reise finden Sie hier
Der Chambal River ist einer der unberührtesten Flüsse Indiens. Umgeben wird der Fluss von Schluchten, die durch jahrhundertelange Bodenerosion in Folge von Monsunregen und Hochwasser entstanden sind. Sie bilden ein unglaubliches Labyrinth ineinander verschlungener Klippen aus Schlamm mit tropischer, trockener Buschvegetation. Sie bieten zahlreichen Vögeln, Säugetieren und Reptilien Schutz. Das National Chambal Sanctuary ist eine 400 km langer Flussabschnitt mit seinen breiten Uferstreifen zu beiden Seiten des Flusses. Die seit 1979 unter Schutz stehende Fläche beträgt 1.235 km². Ziel war es, die durch Wilderei dezimierten Gavial Populationen wiederzubeleben. Das Schutzgebiet beginnt stromabwärts der Kota-Talsperre in Rajasthan und endet wenige Kilometer nach dem Zusammenfluss von Chambal und Yamuna River.
Chambal River
Heute lebt in diesem geschützte Flussabschnitt die größte Population von Gangesgavialen (Gharial). Darüber hinaus gibt es Sumpfkrokodile (Marsh Crocodiles), acht Arten von Schildkröten und den Indischer Fischotter (Smooth-coated Otter). 330 Vogelarten, einheimische und Zugvögel, wurden bestätigt. Das National Chambal Sanctuary ist auch einer der letzten erhaltenen Lebensräume für die stark vom Aussterben bedrohten Gangesdelfine (Ganges River Dolphin).
Die Chambal Safari Lodge war unser Ausgangspunkt für drei Bootstouren auf dem Chambal River. Um es vorweg zu nehmen, wir haben jede Minute auf dem Fluss genossen. Die Stille, so anders als das meist laute Indien, ein Paradies für Birder, dazu die beeindruckenden urzeitlichen Panzerechsen aus nächster Nähe - für uns war es einer der Höhepunkte unserer Tour.
Adlerbussard - Long-legged Buzzard (Buteo rufinus)
Pfau - Indian Peafowl (Pavo cristatus)
Flußkiebitz - River Lapwing (Vanellus duvaucelii)
Silberklaffschnabel - Asian Openbill
(Anastomus oscitans)
Mamulastelze - White-browed Wagtail
(Motacilla maderaspatensis)
Flußuferläufer - Common Sandpiper (Actitis hypoleucos)
Mohrenscharbe - Little Cormorant (Microcarbo niger)
Ganges-Weichschildkröte (Indian Softshell Turtle) und Mohrenscharbe (Little Cormorant)
Ganges-Weichschildkröte - Indian Softshell Turtle (Nilssonia gangeticus)
Krabbentriel - Great Thick-knee (Esacus recurvirostris)
Graureiher - Grey Heron (Ardea cinerea)
Haubenlerche - Crested Lark (Galerida cristata)
Schmutzgeier - Egyptian Vulture (Neophron percnopterus)
Hübsche Babykroks beim Sonnenbad und im Wasser
Sumpfkrokodil - March or Mugger Crocodile (Crocodylus palustris)
Indischer Scherenschnabel - Indian Skimmer (Rynchops albicollis) und Bachstelze - White Wagtail (Motacilla alba)
Stelzenläufer - Black-winged Stilt (Himantopus himantopus)
Kolbenente - Red-crested Pochard (Netta rufina)
Rostgans - Ruddy Shelduck (Tadorna ferruginea)
Hinduseeschwalbe - River Tern (Sterna aurantia) fliegend
Javapfeifgans - Lesser Whistling-duck (Dendrocygna javanica)
Warzenibis - Red-naped Ibis (Pseudibis papillosa)
Löffler - Eurasian Spoonbill (Platalea leucorodia)
Buntstorch - Painted Stork (Mycteria leucocephala)
Sonnenuntergang auf dem Chambal River
Glanzente - Knob-billed Duck (Sarkidiornis melanotos)
Kuhreiher - Cattle Egret (Bubulcus ibis)
Graufischer - Pied Kingfisher (Ceryle rudis)
Ein Graufischer (Pied Kingfisher) kämpft mit einem etwas zu grossen Fisch
Braunliest - White-throated Kingfisher (Halcyon smyrnensis)
Rohrkatze - Jungle Cat (Felis chaus)
Palmtaube - Laughing Dove
(Streptopelia senegalensis)
Königsdrongo - Black Drongo (Dicrurus macrocercus)
Asienmittelreiher - Intermediate Egret
(Ardea intermedia)
Rotlappenkiebitz - Red-wattled Lapwing
(Vanellus indicus)
Sandbrachschwalbe - Small Pratincole (Glareola lactea)
Elsterstar - Asian Pied Starling (Gracupica contra) und Hirtenmaina - Common Mynas (Acridotheres tristis)
Pagodenstar - Brahminy Starling (Sturnia pagodarum)
Halsbandsittich - Rose-ringed Parakeet (Psittacula krameri)
Blaumerle - Blue Rock-Thrush (Monticola solitarius)
Bindenseeadler - Pallas's Sea-Eagle or Pallas's Fish-Eagle (Haliaeetus leucoryphus) Nest mit Kücken
Ostindische Dachschildkröte - Indian Tent Turtle (Pangshura tentoria)
Kleiner Mungo - Small Indian Mongoose (Herpestes auropunctatus)
Gangesgavial - Gharial (Gavialis gangeticus)
Bis 1976 war die geschätzte Gesamtpopulation von wildem Gavialen weltweit auf weniger als 200 Exemplare zurückgegangen. Zuchtstationen wurden in Indien und Nepal etabliert. Leider konnte die Wiederansiedlung bis heute nirgends eine überlebensfähige Population zurück bringen, weshalb sie noch immer als stark gefährdet gelten. Im Jahr 2006 gab es in Indien 200 und in Nepal 35 geschlechtsreife Gaviale in freier Wildbahn. In Pakistan, Bangladesh, Bhutan und Myanmar gelten sie als praktisch ausgestorben.
Der Chambal River hat mit einem Anteil von etwa 50% an der Gesamtpopulation die mit Abstand größte Brutpopulation der Gaviale. Im Chambal Sanctuary wurden im Jahr 2006 68 Gelege gefundenen. Im Katarniaghat Wildlife Sanctuary waren es 20 und im Son River Sanctuary zwei.
Wir waren absolut überwältigt von der Anzahl Gaviale, die wir auf unseren Bootstouren sehen durften, aber auch von der weitaus geringeren Fluchtdistanz, als wir es von den Krokodilen in Afrika kannten. Nie hätten wir uns das im Vorfeld erträumt.
Eine kurze Videoszene von den Gavialen
Gavial und Sumpfkrokodil teilen sich den Lebensraum im Chambal River
Wir sahen auch mehrfach Gangesdelfine (Ganges River Dolphin). Sie tauchten jedoch nur sehr kurz auf, verschwanden nach dem Atmen sofort wieder unter Wasser und beim nächsten Mal waren sie an einer völlig anderen Stelle als erwartet zu sehen. Sie zu fotografieren war uns nicht möglich.
Bateshwar Tempel
Die antike Siedlung Bateshwar liegt an einer halbmondförmigen Biegung des Yamuna River, 12 km von der Chambal Safari Lodge entfernt. Mehr als 40 Tempel, die dem Ruhm Shivas gewidmet sind, strahlen in weiss entlang der Ghats des Flusses. Es sind einfache Schreine mit einer Vielzahl von Baustilen aus unterschiedlichen Zeitepochen.
Sonnenuntergang am Yamuna River
Der Großmogul Akbar verlagerte ab 1572 seine Residenz und seinen Hof von Agra nach Sikri. Er ließ Gebäude für seinen privaten Gebrauch und auch für die Öffentlichkeit errichten. So entstand eine großartige Stadt mit charmanten Palästen und Institutionen. Doch schon 1585, nach nur 13 Jahren, verließ Akbar mit seinem Hof Fatehpur Sikri. Politische Notwendigkeiten veranlassten ihn, seine Hauptstadt nach Lahore im heutigen Pakistan zu verlegen. Heute gleicht Fatehpur Sikri einer wunderschönen mittelalterlichen Geisterstadt. Die UNESCO hat Fatehpur Sikri 1986 zum Weltkulturerbe erklärt.
Diwan-i-Aam, ein Innenhof mit der öffentlichen Audienzhalle
Auf dem Weg von Chambal nach Bharatpur leisteten wir uns einen Stop in Fatehpur Sikri. Zeit hatten wir genug, denn die Distance war nur gut 100 Kilometer.
Der Palasthof mit der privaten Audienzhalle Diwan-i-Khas in der Mitte und dem Schatzhaus Ankh Mahal links
Im Inneren der privaten Audienzhalle der aufwendig gestaltete Tronpfeiler
Wasserspeicher Hiran Minar
Panch Mahal, der Vergnügungspalast von Kaiser Akbar. 84 Säulen stützen das Erdgeschoss, in der obersten Ebene sind es nur noch vier, die dem luftigen Gebäude ein Tempel ähnliches Aussehen verleihen.
Blick über den Mahal-i-Khass Hof, mit dem Wasserbecken Anup Talao, umgeben von einem Komplex von Hallen, Pavillons, breiten überdachten Säulengängen und den Privaträumen des Kaisers.
Sandstein Reliefs
Khwabgah, das kaiserliche Schlafgemach
Das Tor Badshahi Darwaza, es war dem Kaiser vorbehalten und befindet sich auf der östlichen Seite der Moschee.
Die Moschee Jama Masjid, erbaut vom Mogulkaiser Akbar, erstreckt sich über eine Länge von 165 Metern. Sie ist eine der größten Moscheen in Indien und eine beliebte Pilgerstätte der Gläubigen.
Salim-Chishti-Mausoleum links und Islam-Khan-Mausoleum rechts. Das weisse Mausoleum des Sufi-Gelehrten Salim Chishti, der Akbar die Geburt eines Sohnes vorhersagte, stammt in seiner heutigen Gestalt aus der Zeit der Mogulherrscher Jahangir (reg. 1605–1627) und Shah Jahan (reg. 1627–1658). Der mit weißem Marmor verkleidete Bau verfügt über einige der feinsten Jali-Fenster der Mogul-Architektur.
Zugang zum Hauptgebetsraum
Rückseite vom Tor Buland Darwaza
Buland Darwaza, das imposante "Tor des Sieges", erbaut 1575 von Akbar im Gedenken an seinen Sieg über Gujarat, ist 54 Meter hoch. 32 Stufen führen zu diesem Tor, dem Haupteingang der Moschee, hinauf.
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