Auf dem Weg nach Landmannalaugar
Wir hatten bei Reykjavik Excursions einen Tagesausflug mit dem Hochlandbus von Hella nach Landmannalaugar mit 4,5 Stunden Aufenthalt gebucht. Klar, wir wussten, dass es nur ein kurzes Hineinschnuppern in eine landschaftliche Wunderwelt werden wird, aber größere Wanderungen sind für uns sowieso nicht machbar.
Der See Frostastaðavatn
Das Lavafeld Laugahraun
Nach einer Tasse Kaffee in der Mountain Mall erkundigten wir uns bei den Rangern nach der Wegemarkierung für den 4,3 km Rundweg Laugahraun - Brennisteinsalda - Grænagil. Ein schmaler Weg führte durch das Lavafeld.
Ein traumhaftes Farbenspiel
Mitten im Naturreservat Fjallabak im südlichen Hochland liegt eine der schönsten Landschaften Islands. Landmannalaugar gehört zum aktiven Vulkansystem des Torfajökull. Die Landschaft wird von Rhyolithbergen, einem Gesteinstyp, der ein volles Spektrum schillernder Farben erzeugt, geprägt. Schattierungen von Rot, Rosa, Grün, Blau und Goldgelb sorgen für einen unglaublichen Anblick. Die dramatische Region liegt eingebettet neben dem rabenschwarzen Laugahraun Lavafeld, einer ausgedehnten Fläche getrockneten Magmas, das sich ursprünglich bei einer Eruption im Jahr 1477 bildete.
Historisch gesehen war Landmannalaugar vor allem für seine natürlichen geothermischen Bäder bekannt, daher der Name. Jahrhundertelang diente es müden Reisenden, die diese wohltuenden Quellen als Mittel zur Entspannung nach anstrengenden Reisen nutzen, als Zufluchts- und Erholungsort. Heute ist es eines der Touristischen Highlights in Island.
Ein Blick zurück
Ein erster Blick ins Tal hinter dem Lavafeld Laugahraun
Im Hintergrund der 1.128 m hohe Háalda
Wir gönnten uns eine kleine Pause, um den fantastischen Blick im Sonnenschein zu genießen.
Der aktiven Vulkan Brennisteinsalda
Geothermales Feld zu Füßen des Vulkans und Dampfaustritte aus seinen Flanken
Sicher ist die Aussicht vom Brennisteinsalda traumhaft, aber diesen Aufstieg taten wir uns nicht mehr an.
Ein toller Blick über das gesamte Lavafeld Laugahraun
Der Rückweg - ein Lava-Labyrinth mit einem durch Stangen markiertem Weg
Die Schlucht Grænagil mit dem Gletscherfluss Brennisteinsöldukvísl liegt zwischen dem Lavafeld und dem Bláhnúkur.
Am Ausgang der Schlucht schimmert der Fuss des Bláhnúkur graugrün
Zurück am Campingplatz in Landmannalaugar mit einem letzten Panoramablick
Was hatten wir für ein Glück mit dem Wetter. Ich konnte und wollte es mir gar nicht vorstellen, wenn Nebel oder gar Regen uns diesen tollen Tag vermiest hätte. Das ständig wechselnde Licht Islands lässt die Berge von Landmannalaugar in immer neuen Farbkombinationen aufleuchten – ein Schauspiel, das sich nur schwer beschreiben lässt. Man muss es selbst gesehen haben.
Die Thermalquelle Brennisteinsalda am Campingplatz - gut besucht von den Wanderern
Etwas Zeit hatten wir noch bis zur Rückfahrt. Wir holten uns noch einen Kaffee, aßen unsere Sandwiches und ließen noch ein paar Minuten die Seele in der Sonne baumeln.
Eindrücke von der Rückfahrt nach Hella - leider war es schwierig, aus dem Bus heraus zu fotografieren
Der erste Siedler Ingólfur Arnarson benannte Islands heutige Hauptstadt danach, was er in der Umgebung sah: Rauch und Dampf. Reykjavík heißt übersetzt "Rauchbucht" und war über Jahrhunderte nichts weiter als eine triste Ansammlung von Bauernhöfen. 1801 lebten gerade mal 300 Menschen in Reykjavík. Heute zählt man mehr als 200.000 Einwohner im Großraum der Stadt, in der Innenstadt sind es rund 129.000. Da ganz Island nur gut 357.000 Einwohner hat, heißt das: Fast 60% der Isländer sind im Großraum Reykjavík zu Hause.
Das traditionell geprägte Reykjavík erlebte erst nach der Besatungszeit im Zweiten Weltkrieg und der Unabhängigkeit 1944 einen starken Boom. Reykjavík entwickelte sich zunehmend zum Zentrum, zur richtigen Hauptstadt und erwachte tatendurstig aus dem Dornröschenschlaf.
Am Stadtsee Tjörnin die Skulptur Óþekkti Embættismaðurinn neben dem Rathaus
Einen Aufenthalt in Reykjavík hatten wir auf unserer Tour nicht geplant, doch wir nutzen spontan den letzten Nachmittag für einen kurzen Bummel durch die Hauptstadt. Der Stadtsee Tjörnin war unser Ausgangs- und Endpunkt, denn wir parkten unser Auto in einer der Nebenstraßen, so dass wir problemlos die Innenstadt zu Fuss erkunden konnten.
Menntaskólinn - das älteste Gymnasium in Island, gegründet 1056 in Skálholt, seit 1786 in Reykjavík
Dómkirkja - Sitz des evangelisch-lutherischen Bischofs von Island von 1847 und Alþingishúsið - das isländische Parlamentsgebäude aus dem 19. Jahrhundert
Skulptur "Looking Seawards" von Ingi Þ. Gíslason an der alten Küstenlinie im Stadthafen
Stadthafen
Stjornarradshusid - der Amtssitz des isländischen Premierministers
Harpa - das Konzert- und Kongresszentrum, eröffnet 2011
Die Einkaufsmeile Skólavörðustígur - die erste Regenbogenstraße der Welt
Die Laugavegur - die Haupteinkaufsstraße in Reykjavík, bekannt für ihre Boutiquen, Restaurants und Bars.
Die Hallgrímskirkja - evangelisch-lutherische Pfarrkirche, gebaut von 1945 bis 1986
Statue von Leifur Eiríksson vor der Hallgrímskirkja - um das Jahr 1000 entdeckte er Vinland (Neufundland)
Kaffeepause in der Skólavörðustígur
Fríkirkja - lutherische Freikirche
Listasafn - Islands Nationalgallery
Das moderne Rathaus am Ufer des Tjörnin
Ein letzter Blick über den Tjörnin - im Sommer ein Vogelparadies und im Winter städtische Eislaubahn
Heringsmöwe - Lesser Black-backed Gull (Larus fuscus)
Mit einem hübschen Stockentenweibchen auf dem Tjörnin verabschieden wir uns von Reykjavik und von Island
Wir landeten beim Herausfahren aus Reykjavik im Berufsverkehr - Stop-and-go über viele Kilometer bis wir die Straße 41 erreichten. Wir hatten eine letzte Nacht in Vogar, da unserer Flug am frühen Morgen nach Berlin ging. Die Mietwagenrückgabe war in fünf Minuten erledigt, dann gab es Chaos beim Check-Inn am Keflavík Airport. Innerhalb von 40 Minuten sollten 14 Maschinen starten, doch für diese Masse an Passagieren gab es keine ausreichenden Schalter. Lange Schlangen hatten sich bis vor das Terminal gebildet. Nach 1 1/2 Stunden waren wir endlich unsere Taschen los. Nach der Sicherheitskontrolle mussten wir geradewegs zum Gate, wo das Einsteigen bereits begonnen hatte. Ein Blick auf den zu dieser Zeit aktiven Vulkan Fagradalsfjall im Geldingadalur Tal der Halbinsel Reykjanes aus dem Flugzeug war durch eine dichte Wolkendecke versperrt. Bye bye Iceland! Der Rest der Heimreise war unspektakulär.
*** ENDE ***