Vier Wochen waren wir nun schon unterwegs und die letzten Tage unserer Reise hatten begonnen. Zwei Tage Chobe Riverfront, ein Tag Savuti und weitere zwei Tage Moremi hatten wir uns vorgenommen. Das kurzfristige Buchen der Campsites in den Parks ist in der Regenzeit, ausgenommen an Feiertagen wie Weihnachten, dem Jahreswechsel oder zu Ostern, kein Problem. Für fünf Tage Safari pur im Land unserer Träume hatten wir noch Zeit. Tiere beobachten, die großen wie die kleinen, Elefanten und Büffel, Giraffen, Antilopen, und all die vielen Vögel, vielleicht noch ein Paar Raubtieren begegnen, und all dies, eingebettet in wundervolle Landschaften. Für uns war, ist und bleibt es Afrika wie aus dem Bilderbuch. Und hast du einen Freund mit auf der Reise, der jeden Winkel in den Parks kennt, Augen wie ein Adler hat, dann kannst du dich entspannt zurücklehnen und die Tage genießen. Der Chobe führte auch in diesem Jahr ungeheure Wassermassen. Der Uferweg konnte nur abschnittsweise befahren werden. Doch das ist gut so, denn das Wasser muss ja für ein ganzes Jahr als Lebensspender reichen.
Savuti war für uns kaum wieder zu erkennen. Unser erster Besuch war am Ende der Trockenzeit. Staub und kahles Gebüsch erweckten den Eindruck, dass die Natur sich nie mehr erholen kann. Zu viele Elefanten zerstören ihren eigenen Lebensraum - dachten wir jedenfalls. Und nun hauchte Regen dem Land neues Leben ein, jetzt war alles grün. Nur einige markante Wasserlöcher erkannten wir wieder, sonst war alles wie neu für uns.
Die Weiterfahrt nach Moremi wurde zum kleinen Abenteuer. Der Weg entlang des Kwai River stand kilometerlang unter Wasser, doch
ging alles gut. Moremi selbst hatte sich mehr und mehr in eine Wasserlandschaft verwandelt, viele Wege endeten im nichts. Ein kleines Malheur passierte auch auf dieser Tour. Eine tiefe Fahrspur
auf dem Weg, die zusätzlich als Schlammbad von Elefanten genutzt wurde, wurde uns zum Verhängnis. Wir rutschten in den Schlamm und blieben stecken. Nichts ging mehr. Nach einer halben Stunde
eifrigen Schaufelns neigte sich der Tag dem Ende entgegen und von einem anderen Fahrzeug war weit und breit nichts zu hören. Unsere Entscheidung stand fest. Wir waren ein Kilometer entfernt vom
North Gate. Die Axt und den Spaten für alle Fälle auf der Schulter und los ging es auf einen Fußmarsch. Herzlichen Dank an dieser Stelle an die Bewohner der Kwai Community. Nach einer Stunde
hatten wir unser Fahrzeug zurück, etwas schlammig von außen, aber was soll es. Wir sind im afrikanischen Busch. Eine kleine Warnung an alle. Wir waren zum Glück nicht allein. Gideon ist
professioneller Guide in Botswana und weiß genau was in solchen Situationen zu tun ist. Ein letzter gemeinsamer Abend am Feuer, den Geräuschen der Nacht lauschend, mussten wir uns langsam auf den
Abschied von der Wildnis vorbereiten.
Am nächsten Tag ging es zurück nach Maun. Für uns war es ja gleichzeitig der Abschied von einem Freund, den wir hier zurück lassen mussten und niemand wusste, wann wir uns wieder sehen werden. Mit einem Zwischenstopp in D’Kar und einer letzten Nacht auf der Dqae Qare Game Farm kurz vor Ghanzi, ging es zurück nach Windhoek.
Fünf Wochen waren wie im Flug vergangen. Die Erinnerungen bleiben ein Leben lang. Tieftraurig stiegen wir in den Flieger zurück nach Deutschland.
Auf Wiedersehen Afrika, wir kommen zurück.