Den Beginn unserer Reise finden Sie hier.
Ein letzter Blick zum Sumdum Glacier, was "grosser Lärm" in der Sprache der Tlingit bedeutet.
Nun hatten wir gehofft, dass wir uns in Richtung Admiralty Island aufmachen würden. Es ist die Insel mit einer der höchsten Konzentrationen an Grizzlies. Sie liegt ja auf der Westseite der Stephens Passage. Laut Reisebeschreibung war Pack Creek für eine weitere Bärenbeobachtung vorgesehen. Doch das passierte leider nicht. Warum? Es gab erneut keinerlei Erklärung.
Wir schipperten indes gen Süden und sahen erneut immer wieder Buckelwale.
Eifrig versuchten diese beiden Wale ein Blasennetz aufzubauen, doch leider war es nicht von Erfolg gekrönt.
Zurück im Frederick Sound durften wir die letzten Buckelwale dieser Reise beobachteten.
Auf dem Weg zur Thomas Bay
Ringwaden-Fischerei (Purse Seine Fishery) in der Thomas Bay
Im Südosten von Alaska werden mit dieser Fangmethode Lachs und Hering gefangen. Fanggebiete, Mengen und der Zeitraum sind durch die Fischereibehörden streng limitiert. Doch wie funktioniert es? Das Netzende wird durch ein Schnellboot, dass sich vom Mutterschiff entfernt, ringförmig um einen Fischschwarm ausgesetzt. Bojen halten die Oberleine an der Wasseroberfläche. Am unteren Ende des Netzes finden sich eingenähte Bleigewichte, die das Netz im Wasser senkrecht nach unten ziehen. Das Herzstück einer Ringwade sind die an der Netzunterkante befindlichen Ringe, durch die eine Schnürleine läuft, damit das Netz von unten beutelartig zugezogen werden kann, bis die Fische komplett eingeschlossen sind. Sobald das Netz geschlossen ist, wird es längsseits geholt, um den Fang an Bord zu bringen.
Unser letzter Ankerplatz am zehnten Tag in der Thomas Bay am Cascade Creek (57°00'01.4"N 132°47'20.9"W)
Der untere Wasserfall am Cascade Creek
Brain, unser Captain, holt uns von unserem letzten Landgang ab.
Auf den letzten Kilometern bis Petersburg zeigte sich ein kleines Stück vom Patterson Glacier.
Das Begrüßungskomitee, die hauseigenen Seelöwen, erwarteten uns bei der Einfahrt in den Hafen von Petersburg.
Bei unserer Ankunft in Petersburg war gerade Ebbe, so dass wir zunächst im Nordhafen anlegen mussten.
Blick zum Devil's Thumb
Devil's Thumb (engl. für „Teufelsdaumen“) ist ein 2.777 m hoher Berg an der Grenze zwischen Alaska und British Columbia. Der Berg befindet sich 47 km nordöstlich von Petersburg im Stikine Icecap und ist eine der höchsten Erhebungen der Boundary Ranges, die zu den Coast Mountains zählen.
Gegen 12 Uhr schifften wir aus und verabschieden uns von unseren Mitreisenden und der Crew. Wir waren die Einzigen, die eine Nacht in Petersburg verweilten. Die übrigen Gäste traten noch am gleichen Nachmittag ihre Heimreise über Seattle an. Aus unserer Sicht wäre das Ende der Reise in Juneau viel optimaler gewesen, da es von unserem nördlichsten Punkt der Reise, dem Tracy Arm, viel näher gewesen wäre.
Unser Hotel in Downtown Petersburg, das Scandia House
Die Tlingit jagten und fischten seit über 2.000 Jahren im Gebiet von Mitkof Island. Die Stadt Petersburg wurde 1897 vom Norweger Peter Buschmann gegründet. Das natürliche Hafenbecken, der reiche Fischbestand und eine schnelle Versorgung mit Eis vom nahe gelegenen LeConte Gletscher veranlassten ihn, in der Gegend eine Konservenfabrik zu bauen. Eine Hafenanlage und ein Sägewerk folgten, was weitere Einwanderer aus Norwegen anzog. Heute leben ca. 3.000 Menschen in Petersburg, deren Lebensgrundlage überwiegend vom Fischfang generiert wird.
Egle Pole und Raven Pole mit toller Erklärung
Stadtbummel in Petersburg
Sons of Norway Hall
Das große weiß-rote Gebäude mit bunter Rosenmalerei wurde 1912 erbaut und dient noch immer als Zentrum der norwegischen Kultur Petersburgs. Es liegt an der Sing Lee Alley, einer malerischen Straße, die auf Pfählen über dem Hammer Slough gebaut wurde.
Bojer Wikan Fishermen's Memorial Park
Der Bojer Wikan Fishermen's Memorial Park grenzt an die Sons of Norway Hall und wurde im Jahr 2000 eingeweiht. Eine Nachbildung des Wikingerschiffs "Vallhalla" aus dem Jahr 1976 steht dort zusammen mit einer Bronzestatue von Bojer Wikan, einem örtlichen Fischer, und Gedenktafeln für auf See gebliebene Besatzungsmitglieder.
Clausen Memorial Museum zur Geschichte von Petersburg und Umgebung
Da unser Flug nach Anchorage erst am frühen Nachmittag geplant war, hatten wir am Vormittag noch genügend Zeit, das kleine Museum in Petersburg zu besuchen. Es hat sich gelohnt. Der Flughafen in Petersburg ist sehr überschaubar. Alles Gepäck wurde vom Sicherheitspersonal sorgfältig in Augenschein genommen, auch die unzähligen grossen Kisten mit Fisch, die nun ihre Reise in alle Teile der USA mit ihren stolzen Anglern antraten.
Mit einem kurzen Zwischenstopp in Juneau zum Ein- und Aussteigen brachte uns Alaska Airlines pünktlich nach Anchorage. Per Taxi ging es ins Inlet Tower Hotel & Suites am Rand von Downtown Anchorage für zwei Übernachtungen.
Anchorage wurde 1915 als Hauptquartier der Alaska Railroad an der Bucht des Cook Inlet gegründet. Die Spuren einer ersten Besiedlung des Cook Inlet weisen 5.000 Jahre zurück. Heute ist Anchorage mit seinen knapp 300.000 Einwohnern die mit Abstand grösste Stadt in Alaska und das wirtschaftliche Zentrum des US-Bundesstaats. Ein Erdbeben am 27. März 1964 traf Anchorage mit einer Stärke von 9,2 schwer.
Blick von unserem Hotel
Wir hatten einen vollen Tag, um Anchorage zu erkunden. Da das Alaska Native Heritage Center am Wochenende geschlossen hatte, war unser erster Anlaufpunkt das Anchorage Museum.
Unser besonderes Interesse galt der Ausstellung "Unsere Kulturen Leben, unser Erbe Teilen: Die ersten Völker Alaskas".
Old Anchorage City Hall von 1936
Wir schlenderten durch die Innenstadt von Anchorage. Immer wieder fing es an zu regnen und wir mussten im nächsten Shop Zuflucht suchen. So war das aber nicht geplant. Den Abend verbrachten wir im Inlet PubHouse.
Abschied von Alaska mit einem Blick vom Coastal Trail auf Anchorage
Für 13:00 Uhr hatten wir uns für den Transfer vom Hotel zum Flughafen angemeldet. Die Anzeigetafel im Terminal zeigte unseren Flug mit Eurowings Discover nach Frankfurt noch gar nicht an, doch der Check-In hatte bereits begonnen. Wann wir fliegen werden, war völlig unklar, denn die Maschine war noch auf dem Weg nach Anchorage. Zwei Stunden Verspätung werden es sicher, so die Auskunft. Mehr wisse man nicht. Wir checkten unser Gepäck vorsorglich nur bis Frankfurt, denn unseren Anschlussflug nach Leipzig konnten wir so vergessen. Eine Umbuchung für diesen Anschlussflug erhielten wir nie. Während Herbert in Frankfurt auf das Gepäck wartete - der erste Koffer wurde nach einer reichlichen Stunde mit Beifall am Gepäckband begrüsst - war ich quer durch den Terminal unterwegs, um einen geöffneten Lufthansa Schalter zu finden. Zum Glück hatte ich die lange Schlange Wartender übersehen, und mich von der Gegenseite unbemerkt am Serviceschalter vor gemogelt. Nach etwas Diskussion bekam ich zwei Fahrkarten für den Zug nach Leipzig, denn eigentlich hatte man uns wohl für einen Flug auf den Folgetag umgebucht. Was für ein Chaos. Am Fernbahnhof hiess es dann, dass unser ICE an diesem Tag nur bis zum Hauptbahnhof fährt. Der Regionalbahnverkehr war ebenfalls gestört, so dass nur noch ein Taxi half, unseren Zug zu erreichen. Mit sechs Stunden Verspätung waren wir dann müde, aber sicher zuhause.
*** ENDE ***