Mexiko - ein riesiges Land, 5 1/2 mal so gross wie Deutschland; knapp 130 Mio. Einwohner, die neben der Amtssprache Spanisch 62 indigene Sprachen sprechen; vier Zeitzonen; Bergregionen, Wüste, subtropischer Regenwald; 12.540 km Meeresküste und dazu ein beeindruckendes kulturelles Erbe - da fällt die Auswahl für eine vierwöchige Reise nicht leicht.
Mit Mexico Mio hatten wir einen kompetenten Partner gefunden, der sehr kurzfristig die vier von uns ausgewählten Regionen - Mexiko City, Baja California, Kupfercanyon und die Halbinsel Yukatan - zu einer rundum gelungenen Reise mit Start am 15.02.2022 zusammen gestellt hatte.
Nach einem 12-stündigen Direktflug ab Frankfurt erreichen wir Mexiko City durch die Zeitverschiebung noch am Abend des gleichen Tages. Das Hampton Inn & Suites Mexiko City liegt ideal, um zu Fuss das Centro Historico zu erkunden.
Hampton Inn & Suites Mexico City - Centro Historico
Zócalo (Plaza de la Constitución) - das Herzstück des historischen Zentrums mit dem Palacio Nacional, dem Amtssitz des Präsidenten, auf der Ostseite
Catedral Metropolitana de la Asunción de María de la Ciudad de México, die größte Kathedrale Amerikas, und das Sagrario Metropolitano auf der Nordseite des Zócalo
In der Catedral Metropolitana
Nachdem die Spanier die aztekische Stadt Tenochtitlán dem Erdboden gleichgemacht hatten, begannen sie, darauf ihre neue Stadt zu errichten. Eine der ersten Prioritäten war der Bau einer Kirche. 1524 - 1532 wurde eine kleine Kirche im maurischen Stil errichtet. Diese war jedoch bald zu klein. Ab 1570 begann der Bau der heutigen Kathedrale. Der Hauptbau wurde 1667 fertiggestellt. Die Sakristei, die Glockentürme und die Innenausstattung wurden später hinzugefügt. Das Sagrario Metropolitano an der Ostseite des Hauptteils der Kathedrale wurde im 18. Jahrhundert erbaut. Es sollte ursprünglich die Archive und Gewänder des Erzbischofs beherbergen, dient aber bis heute als Pfarrkirche.
Im Sagrario Metropolitano
Das Rathaus auf der Südseite des Zócalo
Auf der Westseite des Zócalo befinden sich die Geschäftshäuser mit Arkaden
Straßenhändler in der Moneda
Templo Mayor
Die Azteken gründeten 1325 Tenochtitlán, ihre Hauptstadt. Im Zentrum der Stadt befand sich ein ummauerter Bereich, der als heiliger Bezirk bekannt war. Hier spielten sich die wichtigsten Aspekte des politischen, religiösen und wirtschaftlichen Lebens des alten Mexikos ab. Der heilige Bezirk wurde von einem großen Tempel mit zwei Pyramiden dominiert, die dem Gott des Krieges Huitzilopochtli und dem Gott des Regens und der Landwirtschaft Tlaloc geweiht waren. Im Laufe der Zeit durchlief der Tempel sieben verschiedene Bauphasen, wobei jede aufeinanderfolgende Schicht den Tempel vergrößerte, bis er seine maximale Höhe von 61 Metern erreichte. Hernán Cortés und seine Männer kamen 1519 nach Mexiko und erreichten nach nur zwei Jahren die Herrschaft über die Azteken. Die Spanier zerstörten daraufhin die Stadt und bauten ihre eigenen Gebäude auf den Ruinen der ehemaligen aztekischen Hauptstadt. Das Templo Mayor Museum wurde 1987 neben der archäologischen Stätte errichtet.
La Danza de los Concheros
Die Concheros, oft als "Aztec Dancers" von Mexico City bezeichnet, haben eine lange Geschichte. Der Tanz entstand kurz nach der spanischen Eroberung des Aztekenreiches. Er basiert auf dem alten „Mitote“ - Tanz, wurde jedoch modifiziert, um die katholische Symbolik als Mittel zur Bewahrung des alten Rituals aufzunehmen.
Die Tänzer tragen meist gefiederten Kopfschmuck und Körperbemalungen. Die Farbe der Bemalung lässt auf den Gott, den sie verehren, schließen. Die Knöchelmanschetten, die aus Muscheln bestehen, machen einen Großteil des musikalischen Beats des Tanzes aus. Das Hauptziel des Tanzes ist es, die Götter zu ehren und eine Verbindung zum Kosmos herzustellen. Außerhalb von Festen auf dem Zócalo auftretende Concheros tun es überwiegend für ein Trinkgeld von Touristen und für Einheimische, die seelischen Beistand suchen.
Sühnetempel für Christus den König (alte Basilika von Guadalupe) und Tempel und Kloster der Kapuziner
Die neue Basílica de Guadalupe, erbaut 1974 -1976, mit dem Gnadenbild der Jungfrau von Guadalupe
Kapelle des Cerrito auf dem Tepeyac Hügel
Kapelle von 1649, ursprünglich für die indigene Bevölkerung gebaut, und der Tempel Pocito von 1791
Die Basilika von Guadalupe ist einer der größten Wallfahrtsorte der Welt. Das Heiligtum am Tepeyac Hügel in einem Außenbezirk von Mexiko-Stadt besuchen jährlich rund 20 Millionen Pilger. Für das Verständnis der mexikanischen Religiosität spielt das Geschehen von Guadalupe eine Schlüsselrolle.
Der Überlieferung nach war Maria am 9. Dezember 1531 erstmals dem damals 57-jährigen Indio Juan Diego Cuauhtlatoatzin auf dem Tepeyac erschienen. Sie erteilte ihm in seiner eigenen Sprache den Auftrag, für den Bau einer Kirche auf diesem Hügel zu sorgen, um den Menschen „Liebe, Hilfe und Mitgefühl“ geben zu können. Der damalige Bischof Juan de Zumarraga war skeptisch und verlangte Beweise.
Es gab weitere Erscheinungen am selben Ort, zuletzt am 12. Dezember 1531. Obwohl es Winter war, blühten auf dem Hügel unzählige „kastilische Rosen“, die bis dahin in Mexiko unbekannt waren. Juan Diego pflückte sie auf Anweisung Marias und brachte sie dem Bischof in seiner „Tilma“, dem klassischen aztekischen Poncho. Als er den Poncho aufschlug, war laut Überlieferung auf dem Stoff das bis heute verehrte Bild der Madonna von Guadalupe mit Gesichtszügen einer Mestizin sichtbar.
Xochimilco - die schwimmenden Gärten von Mexiko City
Xochimilco bedeutet in der Sprache der Azteken "wo die Blumen wachsen". Heute kann man verschiedener Meinung über die Kanäle von Xochimilco sein. Sie sind der letzte Rest des einst riesigen Texcoco Sees und Überbleibsel der Wasserkultur Tenochtitláns. Zusammen mit der Altstadt von Mexiko City gehören sie seit 1987 zum UNESCO Weltkulturerbe.
Teotihuacán ist eine der bedeutendsten archäologischen Stätten der Welt. Die von ca. 100 v. Chr. bis 650 n. Chr. bewohnte Pyramidenstadt liegt in einem weiten Tal auf einer Höhe von 2.300 Metern in Zentralmexiko. Bis zu seinem rätselhaften Ende im 7. Jahrhundert, begleitet von einem verheerenden Brand, war Teotihuacán ein politisches, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum, das ganz Mesoamerika beeinflusste.
Zur Blütezeit (350-450 n. Chr.) war die Stadt mit etwa 100.000 Einwohnern auf einer Fläche von ca. 20 km² eine der weltweit größten Metropolen jener Epoche. 95% der Ruinen sind nach über einem Jahrhundert wissenschaftlicher Erforschung noch nicht ausgegraben. Nach wie vor weiß man nicht genau, wer die Bewohner waren. Als die Azteken im 13. Jahrhundert von Norden kommend im zentralmexikanischen Hochland eintrafen und die Ruinenstadt sahen, gaben sie ihr den Namen Teotihuacán - Ort, an dem die Götter erschaffen wurden.
Seit 1987 ist Teotihuacán UNESCO Weltkulturerbe.
Sonnenpyramide
Die Sonnenpyramide - 65 Meter hoch mit einer Seitenlänge von 224 Metern ist eines der ältesten Gebäude der Stadt. In einer der benachbarten Wohnanlagen wurden etwa 30 Wandmalereien mit unterschiedlichen Darstellungen nachgewiesen.
Felsenziesel - Rock Squirrel (Otospermophilus variegatus)
Blick über die Straße der Toten zur Mondpyramide
Die 48 Meter hohe Mondpyramide am nördlichen Ende der 2 Kilometer langen "Straße der Toten"
Wunderschön sind ja auch die Bilder über das gesamte Gelände von der Plattform einer der beiden Pyramiden. Doch das ist nicht mehr möglich, da das Besteigen untersagt ist. Ob es nur vorübergehend wegen Corona ist oder zum Schutz der Pyramiden für immer, wissen wir nicht.
Plaza de la Luna
Der Platz wird neben der Mondpyramide von 14 Pyramidenbasen mit dem typischen Talud-Tablero (schräge und vertikale Bauteilen in der Konstruktion) von Teotihuacán gesäumt. In seiner Mitte befindet sich ein rechteckiger Altar. Fast am Fuß der Pyramide steht ein Gebäude mit zehn kleinen Altären, neun an den Wänden und einer in der Mitte - eine einzigartige Anordnung in der mesoamerikanischen Architektur. Auf diesem Platz wurden die beiden größten bekannten Skulpturen in Teotihuacán gefunden, die beide die weibliche Gottheit des Wassers darstellen.
Paläste, Tempel und öffentliche Gebäude säumten die "Straße der Toten"
Die "Straße der Toten" ist die Hauptachse der Stadt mit etwa 4 km Länge. Zu beiden Seiten dieser Achse wurde das zeremonielle Zentrum mit seinen großen Denkmälern, majestätische Tempel und Paläste größtenteils im gleichen Stil und in denselben Proportionen, errichtet.
Blick gen Süden
Jaguar - Wandbild an der "Straße der Toten"
Palast der Jaguare mit weiteren Wandbildern - leider vorübergehend geschlossen wie auch die Zitadelle
Das 56.259 ha große Biosphärenreservat Monarchfalter gehört seit 2008 zum UNESCO Weltnaturerbe. An der Grenze der Bundesstaaten Michoacán und Mexiko gelegen, ist es das Überwinterungsgebiet der östlichen Population der Monarchfalter Nordamerikas.
Fortpflanzungsfähige erwachsene Schmetterlinge leben vier bis fünf Wochen. Eines der Wunder des Monarchfalters ist jedoch die „Methuselah-Generation“. Wenn in Kanada und den Vereinigten Staaten der Herbst naht, wird eine besondere Generation geboren, die nicht mit ihren Vorfahren identisch ist. Im Gegensatz zu ihren Eltern, Großeltern und Urgroßeltern werden wandernde Schmetterlinge sieben bis acht Monate alt.
Jeden Herbst kehren Millionen, vielleicht eine Milliarde Schmetterlinge aus weiten Teilen Nordamerikas nach Mexiko zurück und versammeln sich auf kleinen Flächen des Waldreservats, färben seine Bäume orange und biegen buchstäblich ihre Äste unter ihrem kollektiven Gewicht. Wie sie den Weg zurück zu ihrem Überwinterungsplatz finden, bleibt ein Rätsel.
Das "Santuario de la Mariposa Monarca Piedra Herrada" bei Valle de Bravo ist eines der fünf zugänglichen Schutzgebiete. Wir hatten es für unseren Besuch ausgewählt.
Für den doch recht steilen Aufstieg zum Schutzgebiet gönnten wir uns den Pferdeservice
Monarchfalter oder Amerikanischer Monarch - Monarch butterfly (Danaus plexippus)
Wow - man weiß gar nicht wo man zuerst hinschauen soll - überall Monarchfalter
Die Oyamel-Tanne oder Heilige Tanne (Abies religiosa) ist der bevorzugte Baum für den Monarchfalter, um in Kolonien des Transmexikanischen Vulkangürtels die Winterruhe zu verbringen.
In unglaublich dicken Trauben hängen die kleinen Falter an den Ästen - man kann sie nicht zählen.
Kurze Ruhepause für den kleinen Falter auf Herberts Cap
Ein Traum in Orange - ein Naturschauspiel der Extraklasse
Nun hätten wir uns auf einen Stein setzen können und diesem wunderschönen Spektakel der Natur noch eine Stunde lang zuschauen können. Doch die Zeit im Santuario ist auf ca. 30 Minuten begrenzt, wenn die nächsten Besucher den Berg erklommen haben. Der Platz zur Beobachtung ist sehr begrenzt - einfach traurig.
Der Wald der Monarchfalter
Auf dem Rücken der Pferde ging es den Berg wieder hinunter. Um das gesehene erst einmal zu verarbeiten, gönnten wir uns eine Tasse Kaffee, bevor wir in Richtung Valley de Bravo aufbrachen. Weit kamen wir nicht, denn auch auf der die Straße flatterten tausende Monarchfalter.
Nur bewegte Bilder können einen kleinen Teil dieses Naturschauspiels wiedergeben
Warten auf Kundschaft - hier ist der Sattel mit einem alten Steigbügelschuh versehen
Valley de Bravo
Die Gründung von Valley de Bravo reicht zurück ins Jahr 1530, gleichwohl steht ein Großteil der ursprünglichen Architektur noch. Sein bezauberndes, weitgehend intaktes kolonialzeitliches Zentrum ist die Attraktion. Die jahrhundertealten Gebäude sind mit einem Terrakottadach gekrönt und beherbergen heute belebte Bars, Cafés und Boutiquen. Der Ort liegt am Ufer des 1947 fertig gestellten Stausees Avándaro.
Die katholische Kirche Santa Maria Ahuacatlán
Stadtbummel in Valley de Bravo
Das Hotel El Rebozo liegt etwas außerhalb der Stadt in einer Residential Area. Wir waren die einzigen Gäste unter der Woche und so hatte das Restaurant geschlossen. Verhungern oder gar verdursten mussten wir jedoch nicht.
Die gepflegte Hotelanlage des El Rebozo
Auch auf dem Weg zurück nach Mexiko City waren tausende Monarchfalter auf der Straße am Sanctuary unterwegs, denn die Sonne hatte bereits die kleinen Flügel erwärmt. Es war traumhaft schön, zur rechten Zeit an diesem wundervollen Platz zu sein.
Reisen Sie mit uns weiter durch Mexiko
und auf die Halbinsel Yukatan. Es lohnt sich.
Hier geht es weiter zum zweiten Teil unserer Tour.