Den Beginn unserer Reise finden Sie hier
Traumhafte Landschaft im Kaziranga National Park - UNESCO World Heritage Site seit 1985
Der Kaziranga National Park im Bundesstaat Assam ist eines der letzten unberührten Naturgebiete in der nordöstlichen Region Indiens. Mit seiner Fläche von 430 km² ist es das größte ungestörte Gebiet im Tal des Brahmaputra River. Ausgedehnte Flächen von hohem Elefantengras, Marschland und dichte tropische Feuchtwälder wechseln sich mit Flussläufen und Seen ab.
Der Brahmaputra River bildet die nördliche Parkgrenze
Der Brahmaputra entspringt im Osthimalaya am Berg Kailash. Wenn er während der Monsunzeit in Assam über seine Ufer tritt, überschwemmt er riesige Teile von Kaziranga, weshalb der Besuch des Parks
nur von November bis April möglich ist.
Der Schutz von Kaziranga begann bereits 1905. Doch erst 1968 erklärte die Regierung von Assam Kaziranga zum ausgewiesenen Nationalpark. Die Zentralregierung brauchte weitere sechs Jahre zur offiziellen Anerkennung.
Unser Guide für Kaziranga, Tarun Gogoi, von der Wildgrass Lodge hatte uns bereits am Flughafen in Guwahati freundlich in Empfang genommen. Er zeigte uns bei sechs Safaris sein Kaziranga. Zusammen mit unserem Fahrer waren sie beide ein perfektes Team, das es wortlos verstand, uns die Schönheiten von Kaziranga bestmöglich zu zeigen. Ein herzliches Dankeschön für einen perfekten Job möchten wir bereits an dieser Stelle aussprechen.
Drei der Safaris führten uns in den zentralen Teil, zwei in den Westteil und eine in den Ostteil des Parks. Was wir sehr genossen, war die Freiheit, gemeinsam mit Tarun zu entscheiden, wohin es bei jeder Safari geht. Das zeitliche Reglement empfanden wir als weit großzügiger als in Gir. Auch die Gebühren für die Kamera waren erträglich. Die Besucherzahlen hielten sich ebenfalls in Grenzen - gut für uns, schlecht für das Einkommen der Fahrer und Guides bei so einer kurzen Saison.
Wir möchten auch hier auf viele Worte verzichten und die bezaubernde Natur Kazirangas überwiegend in Bildern vorstellen.
Wilde Wasserbüffel waren ursprünglich über Süd- und Südostasien bis nach China verbreitet. Heute gibt es weniger als 4.000 Tiere aller drei Unterarten zusammen, weshalb sie seit 1986 auf der Roten Liste als gefährdete Art verzeichnet sind.
Wilde Wasserbüffel sind größer als Hybriden und domestizierte Wasserbüffel
Ein gerader Rücken, die größeren und weiter ausgebreiteten Hörner, rosa statt weißer Härchen im Inneren der Ohren und grössere Hufe sind charakteristische Unterscheidungsmerkmale zu den domestizierten Wasserbüffeln
Wilde Wasserbüffel oder Arni - Wild Water Buffalo (Bubalus Arnee)
In Kaziranga ist die Unterart North-Eastern Wild Buffalo (B.A. fulvus) zu finden.
Rotlappenkiebitz - Red-wattled Lapwing (Vanellus indicus)
Sonnenuntergang in Kaziranga
Bindenseeadler - Pallas's Fish Eagle or Pallas's Sea-Eagle (Haliaeetus leucoryphus)
Schlangenweihe - Crested Serpent-Eagle (Spilornis cheela)
Indischer Fischotter - Smooth-coated Otter (Lutrogale perspicillata)
Orient-Schlangenhalsvogel - Oriental Darter (Anhinga melanogaster)
Blick von einem Watch Tower im zentralen Teil des Parks
links: Asien-Wollhalsstorch - Woolly-necked Stork (Ciconia episcopus)
rechts: Kleiner Adjutant - Lesser Adjutant (Leptoptilos javanicus)
Als würde man träumen - so beeindruckend schön ist der Park
Bengalenracke - Indian Roller (Coracias benghalensis)
Silberklaffschnabel - Asian Openbill (Anastomus oscitans)
Assam-Dachschildkröte - Assam Roofed Turtle (Pangshura sylhetensis)
Axishirsch - Spotted Deer or Chital (Axis axis)
Weißbrust-Kielralle - White-breasted Waterhen (Amaurornis phoenicurus)
Monokelkobra - Monocled Cobra (Naja kaouthia)
Indische Wildschweine - Indian Wild Pig (Sus scrofa cristatus)
Asiatischer Kapokbaum - Silk Cotton Tree or Kapok Tree (Bombax ceiba)
Asiatische Elefanten gab es früher von Westasien entlang der iranischen Küste bis in den indischen Subkontinent; nach Osten in Südostasien einschließlich Sumatra, Java und Borneo und in China mindestens bis zum Yangtze-Kiang. Schätzungen gehen heute von 40.000 bis 50.000 Tieren aus, die in isolierten Populationen in 13 Staaten leben. Indien beherbergt mehr als 50% der Weltpopulation wilder Asiatischer Elefanten.
Ein wenige Tage altes Elefantenbaby brauchte eine Verschnaufpause. Es ist so schön zu sehen, dass die Herden im Kaziranga mit Nachwuchs unterwegs sind.
Asiatischer Elefant - Asian Elephant (Elephas maximus) mit der Unterart E.m. indicus in Indien
Bankivahuhn - Red Junglefowl (Gallus gallus)
Schweinshirsch - Hog Deer (Axis porcinus)
Doppelhornvogel - Great Hornbill (Buceros bicornis)
Graukopfkiebitz - Grey-headed Lapwing
(Vanellus cinereus)
Streifengans - Bar-headed Goose (Anser indicus)
links: Dschungelmaina - Jungle Myna (Acridotheres fuscus) und rechts: Halsbandsittich - Rose-ringed Parakeet (Psittacula krameri)
Bartsittich - Red-breasted Parakeet
(Psittacula alexandri)
Graugans - Greylag Goose (Anser anser)
Barasingha - Swamp Deer or Barasingha (Rucervus duvaucelii)
In Kaziranga sind die Assam-Barasingha - Eastern Barasingha (R. d. ranjitsinhi) beheimatet.
Blick von einem Watch Tower im westlichen Teil des Parks
Dieser Watch Tower ermöglicht einen traumhaften 180° Blick auf eine offene Fläche mit kurzem Gras hinter dem Wasserlauf. Es scheint einer der Lieblingsplätze der Panzernashörner zur Futtersuche am Nachmittag im Westteil von Kaziranga zu sein. Wir konnten kaum glauben, was wir da sahen. Fünfzig Panzernashörner grasten hier zur gleichen Zeit friedlich vereint mit Wasserbüffeln, Schweinshirschen, Wildschweinen und allerlei Federvieh zusammen. Es hat unsere Erwartungen von Kaziranga bei weitem übertroffen.
Historisch gesehen existierte das Indische Panzernashorn einst im gesamten nördlichen Teil des indischen Subkontinents, entlang der Flüsse Indus, Ganges und Brahmaputra, von Pakistan bis zur indisch-burmesischen Grenze, einschließlich Teilen von Nepal, Bangladesh und Bhutan. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Bestände so weit zurück gegangen, dass es vom Aussterben bedroht war. Zurzeit existiert das Indische Nashorn in einigen kleinen Teilpopulationen in Nepal und Indien (West Bengal, Uttar Pradesh, Assam).
Der Kaziranga Nationalpark, der 1905 als Reservat für die letzten 10 bis 20 Nashörner in Assam eingerichtet wurde, beherbergt heute über 70% der Weltpopulation. Laut der aktuellen Rhino Zählung vom März 2018 ist die Nashorn Population im Kaziranga National Park mit 2.413 Stück (1.641 erwachsene Tiere, 387 Sub-Erwachsene und 385 Jungtiere) angegeben - eine wahre Erfolgsgeschichte.
Indisches Panzernashorn - Great One-horned Rhinoceros or Indian Rhinoceros (Rhinoceros unicornis)
Unsere zweite Safari in den Westteil von Kaziranga startete mit einem unvergesslichen Rhino-Erlebnis. Wir stoppten für eine Rhino Mama mit Kalb, die beide in einiger Entfernung friedlich grasten.
Langsam, doch sehr zielgerichtet, kamen sie immer näher auf uns zu. Inzwischen waren wir sechs Fahrzeuge, vier auf der einen und wir mit einem Weiteren auf der anderen Seite der Piste, genug Raum, dass die Mutter mit ihrem Kind die Straße zwischen uns überqueren konnte.
Die Rhino Mutter hatte die Piste bereits überquert. Als ihr Kleines die Straße betrat, fragte Herbert, ob er im Auto aufstehen darf, damit er es besser sehen kann. Es kam kein Einspruch von unserem Guide. Diese Bewegung war jedoch zu viel Aktion für die besorgte Rhino Mama. In rasender Geschwindigkeit setzte sie zum Angriff auf unser Auto an. Unser Guide und unser Fahrer reagierten sofort. Ein lautes Klopfen gegen das Auto und das Starten des Motors mit durchgetretenem Gaspedal, ließ die besorgte Mutter wenige Zentimeter vor unserem Auto abdrehen. Alles ging so schnell. Zwischen dem Bild, wo das Kleine die Straße betrat und den Folgenden, wo sie beide die Straße verliessen, liegen gerade einmal fünf Sekunden.
Sorry liebe Rhinos für diese Aufregung
Abschiedsgeschenk zur letzten Safari im Kaziranga - ein Rhino überquert friedlich vor uns die Piste
Kaziranga war für uns der Platz, wo wir eine Safari auf dem Rücken von domestizierten Elefanten unternehmen wollten. Gedanklich hofften wir, so den Nashörnern recht nah kommen zu können. Unser erster Elefantenritt startete morgens 05:30 Uhr. Es war herrlich die Ruhe und den erwachenden Tag inmitten des hohen Elefantengrases zu erleben, doch für Fotos fehlte das Licht die überwiegende Zeit der Tour.
Der Tag erwacht. Nebelschwaden halten sich beharrlich an der Waldgrenze fest.
Barasinghas in der Morgendämmerung
Wir entschieden uns vor Ort für eine zweite Elefantensafari. Diesmal ging es erst 07:30 Uhr los. Damit waren die Lichtverhältnisse wesentlich angenehmer zum fotografieren.
Alle Elefantenkühe führten ein Kalb mit sich. Unser Mahut erklärte uns, dass die Mütter ohne ihre Kälber nicht zu bewegen wären, den Ausritt zu tun. Die einstündige Tour führt immer in dasselbe Gebiet, so dass wir auch beim zweiten Mal annähernd die gleichen Tiere sahen.
Ein einsamer Schweinshirsch (Hog Deer)
Eine grosse Herde Barasinghas
Eine Nashorn Mutter mit ihrem Kalb. Wir hatten die Beiden auch schon am Tag zuvor ganz nah gesehen.
Weitere Panzernashörner ganz nah und in der Ferne - alle völlig relaxt
Eine Wildschweinfamilie beim Frühstück - es waren die Reste einer Tiegermalzeit
Wasserbüffel von vorn und von hinten
Es war eine ganz besondere Erfahrung. Trotzdem würde es so majestätischen Tieren wie den Elefanten, in der Wildnis wohl besser gefallen, gerade hier in Kaziranga.
2004 wurde das seit 1997 bestehende Gibbon Wildlife Sanctuary umbenannt. Es ist ein isoliertes Schutzgebiet mit immergrünen Wäldern im Jorhat Distrikt von Assam.
In der Nacht zuvor hatte es heftig geregnet. Als wir nach gut zwei Stunden Fahrzeit im Hoolongapar Gibbon Wildlife Sanctuary ankamen, hingen dichte Nebelschwaden in den Baumkronen. Erst als die Sonne etwas höher stand, fielen die ersten Sonnenstrahlen auf den Waldboden.
Schwarze Riesenhörnchen - Black Giant Squirrel (Ratufa bicolor)
Hohe Bäume, immergrüne Büsche und Kräuter - ein sattgrüner Dschungel
Nördlicher Schweinsaffe - Northern Pig-tailed Macaque (Macaca leonina)
Die Population der westlicher Weissbraungibbons (Hoolock Gibbons) ist in den letzten 30 Jahren um fast 90% zurückgegangen. Sie gelten heute als eine der am stärksten gefährdeten 25 Primatenarten der Welt. Mit ihren langen Armen schwingen sie sind von Baum zu Baum und betreten kaum den Waldboden. Ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus Früchten. Männchen und Weibchen sind von ähnlicher Größe, können aber durch die Färbung ihres dichten Haarkleides leicht unterschieden werden. Die Männchen sind schwarz, die Weibchen kupferfarben.
Wir waren schon weit über eine Stunde unterwegs und hatten auf Grund des Frühnebels die Hoffnung schon fast aufgegeben, die Gibbons zu finden und ihren Gesang zu hören. Doch dann ertönte der erste Ruf im Wald. Querfeldein ging es in die Richtung, aus der wir die Rufe hörten. Hoch oben in den Wipfeln entdeckten wir schließlich ein Gibbon Pärchen.
Westlicher Weisbraungibbon - Western Hoolock Gibbon (Hoolock Hoolock)
Hoolocks sind berühmt für ihre emotionalen Rufe, die über weite Entfernungen im Wald widerhallen und als morgendliche Kommunikation zwischen den einzelnen Familien dienen.
Der morgendliche Gesang der Weißbrauengibbons (Hoolock Gibbons)
Auf der Rückfahrt nach Kaziranga hatten wir noch eine interessante Begegnung auf der Strasse. Wo die Reise des Leoparden hin ging, wissen wir nicht. Irgendwann ist er in die entgegengesetzte Richtung abgebogen.
Reisen Sie mit uns weiter durch Indien
und begleiten Sie uns auch nach Ranthambore and Corbett. Es lohnt sich.
Hier geht es weiter zum 7. Teil unserer Tour.