Den Beginn unserer Reise finden Sie hier.
Das Gebiet des heutigen Lettlands wurde im neunten Jahrtausend v. Chr. besiedelt. Die Vorfahren der baltischen Völker waren dort um das Jahr 2000 v. Chr. anzutreffen. Vom 9. bis 12. Jahrhundert bildeten sich erste Territorien heraus. Ende des 12. Jahrhunderts setzte die christliche Missionierung ein. Die anfänglich friedliche Mission wurde von Kreuzzügen abgelöst. Die von den deutschen Kreuzrittern eroberten Territorien der heutigen Staaten Lettland und Estland wurden „Livland“ genannt. Deutsche stellten die Oberschicht dar, während die Esten, Liven sowie lettischen Volksstämme zu leibeigenen Bauern oder zur städtischen Unterschicht degradiert wurden.
Der Erste Nordische Krieg (1558 bis 1583) beendete die Ordensherrschaft in Livland. Der größtenteils deutschbaltische Adel unterstellte sich dem polnisch-litauischen König. Während des polnisch-schwedischen Krieges (1600 bis 1629) wurde der nördliche Teil des Herzogtums Livland von Schweden erobert. 1700 begann der Große Nordische Krieg, in dem das zu Schweden gehörende Livland schwer zerstört und – wie auch Estland – russische Provinz wurde. Durch die Teilungen Polens im 18. Jahrhundert wurde das gesamte Territorium des heutigen Lettlands schrittweise Teil des russischen Zarenreichs. Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts bildete sich aus den lettischen Volksstämmen ein einheitliches lettisches Volk heraus.
Im Ersten Weltkrieg verlief die Front wiederholt durch das Gebiet des späteren lettischen Staates. Nach dem Zusammenbruch der Zarenmonarchie im Februar 1917 verstärkten sich die lettischen Forderungen nach einem unabhängigen Staat. Am 18.11.1918 wurde von einem „Volksrat Lettlands“ die parlamentarisch-demokratische Republik Lettland ausgerufen. Um die Unabhängigkeit musste noch ein weiteres Jahr gekämpft werden. Am 15.02.1922 wurde von einer frei gewählten Verfassunggebenden Versammlung die Verfassung der Republik Lettland verabschiedet. Zwischen Ende 1939 und Frühjahr 1940 erfolgte die Umsiedlung der Deutschbalten aus Lettland.
Am 17.06.1940 wurde Lettland von der Sowjetunion okkupiert und das totalitäre stalinistische Regime unter Anwendung von Gewalt durchgesetzt. Es erfolgte die Verstaatlichung von Boden, Betrieben und Häusern sowie die Deportation von Einwohnern Lettlands nach Sibirien. Im Juni 1941 wurde Lettland von der deutschen Wehrmacht besetzt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die sowjetische Okkupationsmacht auf dem Territorium Lettlands wiederhergestellt. Regimekritiker wurden massiv verfolgt. Da die Lebensverhältnisse aufgrund seiner „westlichen“ Geschichte attraktiver als in der übrigen Sowjetunion waren, kam es in den Jahrzehnten nach Stalins Tod zu einer unkontrollierten Immigration von Bürgern, mehrheitlich Russen, aus anderen Teilen der Sowjetunion.
Im Juli 1988 wurde die „Nationale Unabhängigkeitsbewegung Lettlands“ gegründet, im Oktober des gleichen Jahres folgte die Gründung der „Volksfront Lettlands“ in Opposition zur herrschenden KP Lettlands. Beide politischen Organisationen setzten sich die Wiederherstellung der Unabhängigkeit Lettlands zum Ziel. Bei Wahlen zum sowjetischen Parlament erreichten 1990 die Anhänger der Unabhängigkeitspolitik eine Zweidrittelmehrheit als Voraussetzung zur Änderung der sowjetlettischen Verfassung. Am 04.05.1990 beschloss der Oberste Rat der LSSR die „Wiederherstellung der Unabhängigkeit“. Der Parlamentsbeschluss konnte jedoch erst mit dem Zerfall der Sowjetunion am 21. August 1991 de facto wirksam werden. 2004 wurde die Republik Lettland Mitglied der Europäischen Union und trat der NATO bei.
Unsere erster Stopp in Lettland war die Küstenstadt Liepaja
Die Holzarchitektur hat eine lange Geschichte.
Liepajas Rosenplatz ist der Hauptplatz der Stadt
Kathedrale St. Josef - Säulen, Wände und Holzdecke sind mit biblischer Malerei aus dem 19. Jahrhundert versehen
Der Peter-Marktplatz ist der größte Markt von Liepāja
Gehandelt wird in der Halle und auf dem äusseren Marktgelände mit frischen Produkten und Blumen
Die St.-Anna-Kirche ist das älteste Gotteshaus von Liepāja. Der Altar von 1697 ist das größte und künstlerisch wertvollste Barockwerk der Holzbildhauerei in Lettland.
Wir gerieten bei der Weiterfahrt in einen angenehmen Stau.
Das Ende der lettischen Motoradsaison 2023 wurde am 30.09.2023 mit einer beeindruckenden Paradefahrt in Liepāja mit über 1.000 Teilnehmern zelebriert.
Die Nordfestungen sind der bekannteste und optisch eindrucksvollste Teil der Festung Liepāja.
Die Nordfestung von Liepāja ist Teil einer Art Ring von Verteidigungsanlagen, der Ende des 19. Jahrhunderts zum Schutz des Marinehafens vor feindlichen Angriffen um Liepāja errichtet worden ist. Im November 1908, weniger als zehn Jahre nach ihrem Bau, stellte die Festung Liepāja ihren Betrieb ein, da ihr Bau als strategischer Fehler anerkannt wurde. Einige der Kanonen wurden demontiert und zur Festung Kaunas in Litauen gebracht, andere wurden wieder eingeschmolzen. Während des 1. Weltkriegs wurden die Anlagen gesprengt, um zu vermeiden, dass sie der Deutschen Armee in die Hände fallen. In den Jahren der sowjetischen Besatzung war hier freilich streng verbotenes Sperrgebiet. Dabei hätte es zu dieser Zeit schon nichts mehr von militärischem Wert zu sehen gegeben.
Die orthodoxe Marinekathedrale St. Nikolaus im Stadtteil Karosta
Das Kurländische Gutshaus "Maras muiza" (Gut Marren) aus dem 16. Jahrhundert liegt 30 km von Kuldiga entfernt und ist seit 2004 ein nettes Gästehaus in ländlicher Gegend.
Bummel durch die Altstadt von Kuldiga - seit 2023 UNESCO Weltkulturerbe
Rathausplatz und Rathaus von 1860 in Kuldīga
Skulptur für den Schauspieler Evalds Valters am Rathausplatz
Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit von 1640
Stadtpark mit den Burgruinen der alten Burg Goldeck des Livländischen Ordens
Die „Villa Bangert“ - eine kleine Perle der Holzarchitektur - ist heute das Heimatmuseum
Eines der Wahrzeichen von Kuldīga ist die alte Backsteinbrücke über die Venta von 1874. Die 164 Meter lange Bogenbrücke mit sieben Feldern aus Backsteinbögen mit Felswiderlager war nicht nur die größte und kunstvollste auf dem Gebiet Lettlands, sondern auch eine der modernsten in Europa.
Die letzte Restaurierung der Brücke erfolgte 2008.
Ein Blick von der anderen Seite, leider im Gegenlicht
Der Wasserfall Ventas Rumba ist der breiteste Wasserfall Europas, auch wenn er nur 1,80 bis 2,00 Meter hoch ist.
Die Venta flussabwärts
Brücke über den kleinen Fluss Alekšupīte
Alekšupīte Wasserfall
Die alte Synagoge von Kuldiga wird heute als Bibliothek genutzt.
Auf dem Weg zum Kap - knapp 60 km einsame Strasse rechts und links von Wald gesäumt
In den Dünen am Kap steht seit 2002 das Denkmal „Vom Meer ergriffen“.
Die Ostsee auf der Westseite
Das Kap Kolka – hier stoßen die Wellen der Rigaer Meeresbucht und der Ostsee zusammen.
Die Rigaer Meeresbucht auf der Ostseite
Lachmöwe - Black-headed Gull (Chroicocephalus Mantelmöwe - Great Black-backed Gull (Larus marinus)
ridibundus)
Es ist Pilzsaison - Essbare zu sammeln überlassen wir gern den Profis.
Herrlich dieses Kunstwerk der Natur
Strand und Mole in Roja
An der Rigaer Bucht
Reisen Sie mit uns weiter im Baltikum
und begleiten sie uns auch in die Nationalparks Matsalu und Lahemaa in Estland. Es lohnt sich.