Ein ausserplanmässiger Besuch bei den Sonnenbären
Wir hatten uns am Tag zuvor mit Kim über Wildlife unterhalten. Kambodscha ist noch die Heimat vieler Säugetierarten, die einst in grösserer Zahl in den Wäldern Südostasiens herum streiften. Insgesamt kommen in Kambodscha immer noch 16 weltweit gefährdete und 2 vom Aussterben bedrohte Säugetierarten vor. Neben den Irawadi Delfinen, die wir sehen durften, sind das die Wildrinder Kouprey und Banteng, Asiatischer Elefant, Wilder Wasserbüffel, Leierhirsch, Schweinshirsch, Tiger, Leopard, Fischkatze, Nebelparder, Kragenbär (Mondbär), Malaienbär (Sonnenbär), Rothunde, Südlicher Gelbwangen-gibbon, Schwarzschenkliger Kleideraffe, Silberner Haubenlangur, Zwerglori sowie das Malaiische Schuppentier. Das Kardamomgebirge, der beste Platz in Kambodscha für Wildlife, ist jedoch nicht für Safaris erschlossen. Da es von unserem Programm her möglich war, machten wir einen kleinen Abstecher zum Phnom Tamao Zoological Park.
Siam-Krokodil
Javaneraffe - frei im Park unterwegs und etwas frech, da sie ans Füttern gewöhnt waren.
Sambar
Graureiher Sundamarabu
Bengalkatze - was für ein süsses Kerlchen
Indischer Fischotter
Ein hübscher Leguan, der wohl nicht wirklich nach Kambodscha gehört
Malaienbär
Der Malaienbär ist die kleinste Art innerhalb der Familie der Großbären. Sein unverkenn-bares Zeichen ist ein weißer bis rötlicher Brustfleck, dem er den Namen „Sonnenbär“ zu verdanken hat. Noch ist nicht viel über die Lebensweise und die genaue Verbreitung des Einzelgängers bekannt. Seit 1997 betreibt "Free the Bears" hier ein Sonnen- und Mondbärenschutzgebiet. Über 120 Bären aus illegalem Wildtierhandel wurden bisher aufgepäppelte und haben ein neues Zuhause gefunden.
Alles konnten wir uns nicht anschauen. Dafür fehlte die Zeit. Als wir die Anlage verlassen wollten, begegnete uns noch ein Rudel Sambar Hirsche, das frei im angrenzenden Wald lebt.
Blick ins Tal Richtung Kampot
Furchenhornvogel - Wreathed Hornbill (Rhyticeros undulatus)
Der Preah Monivong Bokor Nationalpark mit einer Fläche von 1.545 km² wurde 1993 gegründet und 2003 zum ASEAN Heritage Park erklärt. Er liegt in den südlichen Ausläufern des Kardamomgebirges. Der größte Teil des Parks liegt etwa 1.000 Meter über dem Meeresspiegel und der höchste Gipfel ist der Phnom Bokor mit 1.081 Metern. Der Park ist bekannt für die verlassene Bokor Hill Station, eine abgelegene Siedlung, die 1921 von den französischen Kolonialherren erbaut wurde.
Black Palace - ehemalige königliche Residenz von 1936
29 Meter hohe Lok Yeay Mao Statue von 2010 - eine mythische Heldin aus dem kambodschanischen Buddhismus, die Reisende, Jäger und Fischer beschützt.
Eine 108 Meter hohe Buddha-Statue für 13 Mio. US$ soll hier in den nächsten vier Jahren errichtet werden.
Neuer buddhistischer Tempel in der "New Bokor City"
Wat Sampov Pram - König Sisowath Monivong beauftragte 1924 den Bau dieses Tempels
Nördlicher Schweinsaffe - Northern Pig-tailed Macaque (Macaca leonina)
Katholische Kirche, von den Franzosen 1928 erbaut
Die verlassene Bokor Hill Station sind nur noch Bauruinen. Dafür gibt es seit 2012 das Thansur Bokor Highland Resort, ein chinesisches, großes Luxushotel. 2019 hat die Regierung Kambodschas den "Masterplan für das Stadtentwicklungsprojekt Bokor bis 2035“ beschlossen. 190 km² auf dem Plateau inmitten des Nationalparks werden mit Wohnungen, touristischen Einrichtungen inkl. Freizeitpark und für weitere Unternehmen erschlossen. Die chinesische Sokha-Gruppe darf den Bokor Nationalpark als Lease für 99 Jahre verheizen. Was für ein Wahnsinn, wenn man den Kahlschlag, den die Chinesen hier anrichten, sieht.
Nepenthes bokorensis - eine in Kambodscha endemische tropische Kannenpflanze, bisher nur von Bokor bekannt.
Die Stadt Kampot liegt am Fluss Preaek Tuek Chhu im Süden Kambodschas. Bekannt ist Kampot bei Feinschmeckern in der ganzen Welt, denn der hochwertige Kampot Pfeffer wird in der Region angebaut. Besonders beliebt ist die etwas ruhigere Atmosphäre bei allein reisenden Herren, seit der Küstenort Sihanoukville fest in chinesischer Hand ist.
Flanieren am Ufer des Flusses Teuk Chhou
Für uns war Kampot nur ein kurzer Stopp am Abend.
Eine grüne Oase - unsere Raingsey Bungalows
Die Stadt Kep war bereits zur französischen Kolonialzeit ein beliebter Badeort. Nach vielen Jahren im Dornröschenschlaf erwacht der Küstenort am Golf von Thailand, 22 km von Kampot entfernt, nun zu neuem Leben.
Zugang zum Krabbenmarkt direkt am Strand in Kep
Fangfrisch - Krabben und viele andere Arten von Sea Food - beliebt bei Touristen und Einheimischen
Im kleinen Hafen warten die Ausflugsboote auf Kundschaft
Blick zurück nach Kep
Ausflug auf die 2 km² grosse Insel Koh Tonsay, was übersetzt „Kanincheninsel“ bedeutet.
Die kleine Insel liegt 4,5 km südwestlich von Kep. Sieben Familien leben auf der Insel vom Fischfang, Kokosnüssen und ein wenig Tourismus. Leider ist die Idylle mittlerweile erheblich gestört, da ein grosses Resort gebaut wird. Bäume wurden abgeholzt und zur Baustoffgewinnung ein Steinbruch angelegt - kein so schöner Anblick. Diesen Tag hätte ich lieber noch in Angkor verbracht. Wir verabschiedeten uns von unserer Mom, die uns diese beiden Tage ein zweites Mal als Reiseleiterin begleitet hatte.
Als Abschluss der Reise gab es noch einen Badeaufenthalt auf Koh Rong Sanloem. Wir hatten uns bewusst für die kleinere der beiden Schwesterinseln entschieden, denn Strandparty und Wassersport brauchten wir nicht.
Blick auf Sihanoukville
Unser Fahrer brachte uns zum Fährterminal in Sihanoukvill und organisierte unsere Tickets fürs Speed Boot. Dann verabschiedeten wir uns mit einem Dankeschön - er war ein netter Typ und sicherer Fahrer. Sihanoukville hat sich in den vergangen Jahren leider rasant verändert. Der kleine Ort ist mittlerweile eine dreckige, laute Großstadt. Baustellen, Casinos und Chinesen prägen das Stadtbild. Die ehemaligen Badestrände sind weitestgehend zugebaut.
Die kleine Insel Koh Deck Kool - sie liegt sieben Kilometer vom Festland entfernt.
Blick zur Saracen Bay auf Koh Rong Sanloem
Eden Beach Resort - unser Zuhause für die letzten Nächte in Kambodscha
Sonnenaufgang am Eden
Baden im 30° Grad warmen Wasser, barfuss am Stand entlang bummeln, leckeres Essen vom Grill - fangfrisch aus dem Golf von Thailand - so kann man es aushalten und dem Winter in Deutschland entfliehen.
Unterwegs auf einem vierstündigen Bootsausflug
Stopp an der M-Pai Bay im Norden der Insel
Nach einer Runde schnorcheln und dem Versuch einen Fisch an den Haken zu bekommen, stoppten wir an der M-Pai Bay. Es ist ein Fischerdorf auf Koh Rong Sanloem mit einigen kleinen Läden und einfachen Unterkünften - mein Traumplatz wäre es nicht.
Die Insel Koh Koun
Warten auf die untergehende Sonne, doch bis ins Meer schafft sie es leider nicht - eine Dunstschicht verhindert es.
Biolumineszierendes Plankton, das, wenn es gestört wird, zu leuchten beginnt - der Abschluss einer netten Tour.
Im Inneren der Insel
Früher gab es nur diese kleinen Pfade, um auf die andere Seite der Insel zu kommen, doch auch hier im Paradies wurden 10 Meter breite Schneisen in den tropischen Wald gehauen - alles für die Entwicklung der Insel. Doch wer hier her kam suchte Ruhe und Natur. Wenn sie von Chinesen vereinnahmt wird, kommt kein Europäer mehr. Es macht traurig.
Ein Tag am Lazy Beach - ein traumhafter Strand mit kleinem Resort und Restaurant mit sehr leckerem Essen.
Ein bisschen Wildlife gab es auch.
Für den letzten Tag ging ich noch einmal zum Schnorcheln. "The Dive Shop Cambodia" bietet zwar hautsächlich Tauchen an, doch können Gäste an den gleichen Korallenriffen, wo die zwei, einstündigen Tauchgänge einer Tour stattfinden, auch die gesamte Zeit schnorcheln. Die bunte Unterwasserwelt ist immer sehenswert.
Fotocredit by Dive Shop Cambodia
Es war ein toller Abschluss einer tollen Reise. Tasche packen, ein letztes Barbecue am Strand, Bierchen oder Cocktail gehörten stets dazu. Wir hatten eine lange Heimreise. Nach über 24 Stunden waren wir sicher zuhause. Den Temperaturschock zu verkraften, dauerte einige Tage.
*** ENDE ***