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Den Beginn unserer Reise finden Sie hier
In Indien wurde am 02.03.2018 Holi, das „Fest der Farben“, gefeiert. Es war unser Fahrtag nach Khajuraho. Also hieß es zeitig aufstehen, damit wir gut und ohne bunt zu werden durch kommen. Bereits am Mittag waren wir unbeschadet im Radisson Jass Khajuraho angekommen.
Auf dem Weg von Bandhavgarh nach Khajuraho
Die Tempel von Khajuraho wurden von den Rajput Herrschern der Chandella Dynastie in Auftrag gegeben, die vom 10. bis zum 13. Jahrhundert über Zentralindien herrschten. Die meisten der Tempel wurden zwischen 950 bis 1050 erbaut. Historische Aufzeichnungen weisen darauf hin, dass die Tempelanlage Khajuraho im 12. Jahrhundert 85 Tempel hatte, von denen nur 22 die Jahrhunderte überlebten. Seit 1986 ist die Tempelanlage UNESCO World Heritage Site. Die Tempel sind in drei verschiedene Gruppen aufgeteilt und gehören zu zwei verschiedenen Religionen - Hinduismus und Jainismus.
Southeastern Group of Temples
Chaturbuja Tempel
Die Außenwände des Chaturbuja Tempels sind mit drei Bändern voller Skulpturen und ungewöhnlichen Nischenfiguren geschmückt. Es ist der einzige Tempel in Khajuraho, an dem keine erotischen Figuren zu finden sind. Der Tempel wird ins Jahr 1100 datiert.
Details der Außenfassade des Chaturbuja Tempels
Details vom Innenraum des Chaturbuja Tempels
Duladeo Tempel
nAn den Außenwänden des Duladeo Tempels sind Skulpturen des göttlichen Bräutigams und seiner Gemahlin zu sehen. Die westliche Mauer, der am besten erhaltene Teil des Tempels, hat drei verschiedene Bänder von Skulpturen. Die oberste Ebene ist mit himmlischen Musikern verziert, die beiden unteren Ebenen mit Bildern von Shiva, dem Bräutigam, weiteren Gottheiten und Fabelwesen. Die Vertiefungen sind mit Darstellungen von Liebenden geschmückt. Die Skulpturen des Duladeo Tempels sind wohlproportioniert und mit feinem Schmuck dargestellt, wie in keinem anderen Tempel in Khajuraho. Dieser Tempel wird von Historikern als eines der letzten in Khajuraho erbauten Monumente angesehen vom Beginn des 12. Jahrhunderts.
Details der Außenfassade des Duladeo Tempels
Jain Group of Temples
Jain Group of Temples
Der Parshvanatha Tempel ist der größte der Jain-Tempel in Khajuraho. Er datiert um das Jahr 960. Die Außenwände haben drei Bänder von Skulpturen. Es sind anmutige Frauen, liebende Paare, Tänzer, Musiker und himmlische Wesen. Trotz der Jain-Zugehörigkeit des Tempels sind auch Skulpturen von Hindu Göttern und ihrer Inkarnationen, gemeinsam mit ihren Frauen zu finden. Der Tempel ist mit einigen der schönsten Surasundari-Figuren verziert.
Parshvanatha Tempel
Details der Außenfassade des Parshvanatha Tempels
Der Adinath Tempel ist kleiner und einfacher. Es ist ein Nirandhara-Tempel, von dem nur das Allerheiligste und der Vorraum überlebt haben. Die oberste Reihe der äußeren Mauer ist mit einem temperamentvollen Band von übernatürlichen fliegenden Wesen, denen magische Kräfte zugesprochen werden, geschmückt. Dieser Tempel wird von drei Bändern aus eleganten Skulpturen umgeben. Das Dach der Vorhalle besticht durch sein elegantes Design und die Dekoration. Der Tempel ist dem späten 11. Jahrhundert zuweisbar.
Adinath Tempel
Details der Außenfassade des Adinath Tempels
Am Abend stand ein Besuch der Licht und Sound Show an der Western Group auf dem Programm. Mit etwas Skepsis einer Veranstaltung nach Bollywood Styl hatten wir dem Ganzen zugesagt. Wir wurden angenehm überrascht. Es wurde die Geschichte der Tempel erzählt, untermauert mit dezenter Beleuchtung der Tempel und dazu passender Musik. Eine gute Einstimmung auf den Besuch am darauffolgenden Vormittag.
Western Group of Temples
Ein erster Blick auf das Gelände der Western Group of Temple; links eingerüstet für Restaurationsarbeiten der Pavilion Varaha Mandap
Varaha Mandap ist ein offener Pavillon auf einer hohen Plattform. Vierzehn Säulen tragen das hohe pyramidenförmige Dach. Im Innern ist eine riesige monolithische Skulptur der Wildschwein Inkarnation von Lord Vishnus. Es ist ein einziger Sandsteinblock (2.60 Meter lang und 1,70 Meter hoch). Der Stein wirkt wie brüniertes Metall und ist eine der ungewöhnlichsten Skulpturen von Khajuraho.
Varaha Mandap Verzierungen der Wildschwein Skulptur
Davi Mandap
Davi Mandap ist ein Schrein, dessen Spitzdach wohl im letzten Jahrhundert restauriert wurde. Im Hintergrund links der Matangeshvara Tempel. Es ist ein aktiver Hindu Tempel, für den Laien an der Fahne auf dem Dach sofort zu erkennen. Er ist Lord Shiva geweiht und wird dem frühen 10. Jahrhundert auf Grund seiner schlichteren Ausstattung zugeordnet.
Lakshmana Tempel
Der Lakshmana Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho. Er steht wie ein großer Berg aus Stein in der Mitte und ist einzigartig in Khajuraho durch seine vier Nebenschreine an den vier Ecken seiner rechteckigen Plattform. Eine während Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weihinschrift aus dem Jahr 954 erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Der Lakshmana Tempel ist Lord Vishnu geweiht.
Details der Außenfassade des Lakshmana Tempels
Die Fülle von skulpturalen Meisterwerken an den Außenwänden sind überwältigend. Die Saris der Damen, feinsinnige feine Textilien, sind nur um die Taille gewickelt, während Oberkörper, Arme und Hals nur mit Schmuckstücken verziert sind. Die großen erotischen Skulpturen, die den Hauptteil des Tempels zieren, sind, wie bei allen anderen Tempeln in Khajuraho, auf der Süd- und Nordseite zwischen den beiden Balkonen platziert.
Ein Skulpturen Band wie eine nie endende Bildrolle an der südöstlichen Seite mit erotische Tafeln sexueller Rituale
Details vom Innenraum des Lakshmana Tempels
Ein Blick auf die Tempel Davi, Matangeshvara und Lakshmana
Kandariya Mahadev Tempel
Der Kandariya Mahadev Tempel ist ohne Zweifel der größte und prächtigste Tempel in Khajuraho. Die eleganten Proportionen dieses Gebäudes und seine skulpturalen Details sind die raffiniertesten Beispiele dieses künstlerischen Erbes in Zentralindien. Er teilt seine hohe Plattform mit dem kleinen Mahadev Schrein und dem mittelgroßen Devi Jagdambi Tempel. Ein großer Tempel wie der Kandariya Mahadev hat über 870 große Skulpturen an seinen Außen- und Innenwänden, die jeweils etwa einen Meter hoch sind. Er stammt aus der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und gilt als Höhepunkt der Chandella Architektur, wenn nicht sogar der (nord)indischen Tempelbaukunst überhaupt. Der überaus reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck ist nahezu vollständig erhalten und bezeugt die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer des indischen Hochmittelalters.
Details der Außenfassade des Kandariya Mahadev Tempels
Figuren von Gottheiten, schöne Frauen, die sich mit alltäglichen Aktivitäten beschäftigen, die Fülle an unterschiedlichen Darstellungen und die Feinheit der Steinmetzarbeiten sind überwältigend. Die erotischen Tafeln auf den drei Bändern der Süd- und Nordseite sind außergewöhnlich. Speziell die Positionen der Liebe auf der Nordseite sind aufwendig, oft akrobatisch. Die Gestaltung des Tempels ist daher ganz symbolisch für den spirituellen Fortschritt dieser Zeit, der als die Bewegung vom Alltäglichen zum Heiligen, von der Dunkelheit der Unwissenheit zum ewigen Licht der Weisheit im Hinduismus verstanden wird.
Kandariya Mahadev Tempel und der kleine Mahadev Shrine im Vordergrund
Devi Jagdambi Tempel und der Mahadev Shrine rechts
Devi Jagdambi Tempel, datiert zu Beginn des 10. Jahrhunderts
Details der Außenfassade des Devi Jagdambi Tempels
Blick auf die Tempel Kandariya Mahadev, Mahadev Shrine und Devi Jagdambi
Chitragupla Tempel
Details der Außenfassade des Chitragupla Tempels
Der Innenraum des Chitragupa Tempels, Sonnengott Surya (rechts)
Das Hauptbild, das im Allerheiligsten des Chitragupa Tempels aufbewahrt wird, stellt eine eindrucksvolle Skulptur des stehenden Sonnengottes Surya dar, der in einem Streitwagen von sieben Pferden gezogen fährt. Zeitlich wird der Tempel den Jahren 1000 bis 1025 zugewiesen. Umfangreiche Rekonstruktionsarbeiten sind an diesem Tempel zu erkennen. In Abstimmung mit der UNESCO werden bei Erneuerungen vormals eingestürzter Bereiche Sandsteinblöcke ohne Schnitzereien verwendet. Somit sieht man sofort den Unterschied zwischen dem Original und dem Wiederaufbau.
Visvantha Tempel
Eine lange Inschrift am Visvantha Tempel besagt, dass zwei Sivalingas (kraftvolle Symbole von Lord Shiva), eine aus Stein und die andere aus Smaragd, in diesem Tempel, erbaut von dem Chandelle König Dhanga im Jahr 999, einst aufbewahrt wurden. Er gehört zu den schönsten Tempeln Khajurahos mit allen Elementen des entwickelten Tempelbaus - Eingangsveranda, Mandapa (eine seitlich offene Säulenhalle), Maha-Mandapa (eine grosse Halle), Vorraum und Heiligtum von einem Wandelgang mit Querschiff an den Seiten und an der Rückseite umgeben.
Pratapeshwar Tempel
Der Pratapeshwar Tempel ist bei weitem der neueste Tempel auf dem Gelände der Western Group, erbaut über 800 Jahre nach den anderen Tempeln, die ihn umgeben. Er vereint in seinem Baustil harmonisch die verschiedenen Religionen.
Nandi Tempel, ein frei stehender Pavillon
Blick auf die Tempel Pratapeshwar, Visvanatha und Nandi
Wow, absolut beeindruckend. Unser lokaler Guide war spitze mit seinem immensen Wissen und seiner nie endenden Ausdauer, uns die Hintergründe zu erklären und viele Details zu zeigen. Nach über drei Stunden Rundgang durch die Western Group of Temple in Khajuraho war es Zeit für einen Tee. Es war gut, dass wir unseren Besichtigungs Marathon hier auf zwei Tage aufgeteilt hatten. Auschecken im Hotel folgte, denn am Nachmittag hatten wir noch einen Transfer nach Orchha.
Reisen Sie mit uns weiter durch Indien
und begleiten Sie uns auch nach Ranthambore and Corbett. Es lohnt sich.