Die Seychellen, das sind 115 Granit- und Koralleninseln im Indischen Ozean, die sich weit draußen im Meer vor der Ostküste Afrikas befinden. Auf einer Landfläche von 455 km² und einer Gesamtfläche von 1,4 Millionen km² leben 90.000 Menschen. Zeitlose Schönheit, Stille und Harmonie, einmalige Strände und eine ökologische Vielfalt, die von üppigen Tropenwäldern bis hin zu einem azurblauen Ozean reicht, machen diesen Archipel weltberühmt.
Die Theorie über die Seychellen kannten wir bereits aus zahlreichen Büchern, die „Praxis“ fehlte uns und somit hatten wir eine hohe Erwartungshaltung an unsere Reise - unsere erste Reise in die „ferne“ weite Welt. Wir hatten uns für die Variante "Inselhüpfen“ entschieden, denn wir wollten so viel wie möglich von dieser traumhaften Inselwelt entdecken. Sechs Monate der Vorfreude waren vergangen, Reiseführer studiert und am späten Abend des 24.07.2004 war es endlich so weit. Von Frankfurt ging es nach Mahe, die Hauptinsel der Seychellen. Noch bevor wir in Mombasa einen Flug-Tankstopp einlegten, begrüßte uns der neue Tag im Flugzeug mit einem wunderschönen Sonnenaufgang über Afrika und ein wolkenfreier Blick auf den Schnee des Kilimandscharo war uns vergönnt. Wir flogen weiter gen Osten über den endlos erscheinenden Indischen Ozean, bis plötzlich die ersten kleinen Inseln inmitten des Meeres auftauchten. Wir hatten unser Ziel erreicht und landeten auf Mahe.
25.07.2004
Unser Hotel Avani Seychelles Barbarons lag auf der anderen Seite der Insel. Der Weg vom Flughafen zum Hotel bot uns einen ersten Eindruck vom üppigen Grün und den mächtigen Granitfelsen der Insel. Am Nachmittag stand natürlich baden im Meer und eine kurze Erkundung der näheren Umgebung auf dem Programm. Wir beobachteten Flughunde, die sich einen Mangobaum mit überreifen Früchten als ihren Lieblingsplatz ausgesucht hatten und ein Rest ursprünglichen Mangrovenwaldes war zu bestaunen.
26.07.2004
Entdeckungslustig wie wir sind, ging es mit dem Bus nach Victoria, um eine der kleinsten Hauptstädte der Welt zu besuchen. Eigentlich ist es nur eine Kleinstadt mit einem bunten Markt, schönen Häusern und einem sehenswerten botanischem Garten. Nach einem halben Tag hatten wir das wichtigste gesehen. So war noch genügend Zeit, den nächsten Bus gen Norden zu nehmen und zur berühmten Baie Beau Vallon Bucht zu fahren. Ein Bad im kristallklaren Meer, ein kühler Drink an der Strandbar, so schön kann Urlaub sein.
27.07.2004
Ausflug in den Ste Anne Marine National Park mit einem Glasbodenboot und der Möglichkeit zu Schnorcheln. Wir sind keine Taucher, aber die bunte Unterwasserwelt galt es ja auch zu erkunden. Es war für uns ein Erlebnis der besonderen Art, mit so vielen verschiedenen bunten Fischen gemeinsam an einem Korallenriff zu schwimmen - einfach nur beeindruckend.
28.07.2004
Wir besuchten den Le Jardin Du Roy Spice Garden und lernten eine Menge, wo denn all die guten Gewürze aus unserer Küche her kommen. Es gibt ein sehr gut ausgebautes Busnetz auf der Insel. Auch ohne Mietwagen war es möglich, noch am gleichen Tag ein ausgiebiges Bad an der Anse Royal, einer weiteren der vielen Traumbuchten, zu nehmen.
29.07.2004
Für den letzten Tag auf Mahe hatten wir uns eine Tageswanderung um die Südspitze der Insel aus dem Reiseführer ausgesucht. Also ging es nach dem Frühstück wieder mit dem Bus in südliche Richtung. Eigentlich wollten wir auf der Ostseite beginnen, hatten aber die Haltestelle verpasst und Schwups, waren wir an der Endstelle unserer geplanten Tour auf der Westseite. Warum sollt das Ganze nicht in umgekehrter Richtung gehen? Der Weg war markiert. Vorbei ging es an traumhaften Buchten, die immer wieder zum Erfrischen einluden. Baden war auf Grund der enormen Strömung nicht mögliche. Keine Menschenseele weit und breit. Das Paradies gehörte uns ganz allein. Der Pfad wurde enger, kleine Kokospalmen standen bereits auf dem Weg. Doch gab es noch immer weiße Farbpunkte auf den Felsen, die uns sagten, dass wir richtig sind, bis wir einen der südlichsten Punkte der Insel erreichten. Die letzte Markierung war auf einem riesigen Felsbrocken am Meer, meterhohe tosende Brandung, dann ein riesiger Spalt, als hätte es den nächsten Felsen einfach weg gespült. Umkehren kam nicht in Frage, irgendwo musste doch die nächste Markierung sein. So kämpften wir uns eine Stunde von Fels zu Fels zwischen Kokos- und Stechpalmen, schauten schon nach einem guten Plätzchen für die kommende Nacht, bis wir auf einmal einen weißen Punkt auf einem der vielen Felsen sahen. Es war der Weg, wo wir hergekommen waren. Glücklich, nun doch noch im Bett schlafen zu können, gingen wir lieber zurück als den anderen Weg zu suchen. Der letzte Bus war bereits abgefahren, aber Seychellois sind überaus freundliche Menschen und bei Einbruch der Dunkelheit hatten wir unser Hotel erreicht.
30.07.2004
Wir mussten uns von Mahe verabschieden, denn heute ging es weite nach La Digue - zunächst per Flugzeug nach Praslin, dann weiter mit der Fähre. Eigentlich ist La Digue, die kleinste der drei Hauptinseln, autofrei. Nur Ochsenkarren und Fahrräder dienen als Transportmittel. Doch wir wurden leider per Auto von der La Digue Island Lodge abgeholt. Die Begrüßung mit frischer Kokosmilch und die traumhaft schöne Hotelanlage entschädigten uns sofort. Ein Abendspaziergang zu einer alten Kokos-Plantage, der L’Union Estate mit dem Plantation House, eines der wenigen erhaltenen alten Farmhäuser auf den Seychellen, rundete den Tag ab.
31.07.2004
Coco Island ist eine kleine Insel, etwa 7 km von La Digue entfernt und ein beliebtes Ausflugsziel zum Schnorcheln. Ein Angebot unseres Hotels konnten wir nicht ausschlagen und so gehörte dieser Tag noch einmal der Unterwasserwelt der Seychellen.
01.08.2004
Am Vormittag ging es auf die gegenüberliegende Seite der Insel zur Grand Anse. Auch hier kann man sich zwar gut erfrischen, baden ist jedoch auf Grund der lebensgefährlichen Strömung verboten. Am späten Nachmittag führte unsere Neugier noch zum weltberühmten Strand Anse d’Source Argent. Es ist wohl wirklich einer der schönsten Badestrände der Welt und der am meisten fotografierte. Kleine weiße Sandbuchten, von riesigen Felsen umgeben, das üppige Grün und glasklares flaches Meer, einfach ein Traum. Die letzten Gäste des Tages waren auf dem Heimweg, wir hatten diesen Traumstrand für uns allein. Es war Flut und das Wasser reichte bis an die Felsen. So fragten wir uns, wie schön muss es doch bei Ebbe hier sein. Morgen früh kommen wir wieder.
02.08.2004
Da wir keine Langschläfer sind, ging es gleich nach dem Frühstück zurück zur Anse d’Source Argent. Für die nächsten 1,5 Stunden gehörte uns dieses Paradies auf Erden wieder ganz allein. Das Wasser war zurückgegangen, so konnten wir heute alle Felsen auf der Meerseite umgehen. Nach ausgiebigem Baden, als die ersten Gäste kamen, machten wir uns auf den Rückweg. Wir mieteten ein Fahrrad, der Nordteil der Insel war noch nicht erforscht.
03.08.2004
Mit der Fähre ging es zurück nach Praslin, der zweitgrößten Insel der Seychellen mit einer Größe von 10 x 3,7 km. Das Hotel Coco de Mer war unser neues zu Hause auf der letzten Station unserer Reise. Auch hier stand am ersten Tag ausgiebiges Baden und die nähere Umgebung erkunden auf dem Nachmittagsprogamm.
04.08.2004
Praslin ist die Heimat des legendären Vallée de Mai, eines der kleinsten Gebiete, das zum Weltnaturerbe der UNESCO erklärt wurde. Früher glaubte man in diesem bemerkens-werten Tal den wirklichen Garten Eden gefunden zu haben. Der berauschend schöne, urzeitliche Wald beheimatet etwa 6.000 Coco-de-Mer-Palmen, die zu den botanischen Wundern dieser Welt gehören. Das Tal ist ein lebendes Überbleibsel jener prähistorischen Wälder, die schon existierten, als die Seychellen noch Teil des Urkontinents Gondwanaland waren. Von Mythen und Legenden ist die Coco-de-Mer-Palme durch die suggestive Form der männlichen und weiblichen Pflanze umrankt. Letztere produziert den größten Samen der Welt, der bis zu 20 kg wiegen kann. Einfach ein Muss für jeden Besucher auf Praslin.
05.08.2004
Tagesausflug auf Curieuse Island, einer heute weitestgehend unbewohnten Insel, die zum Curieuse Marine National Park erklärt wurde. Neben einer Rangerstation und einem kleinen Museum ist die Insel Heimat von 500 Aldabra-Riesenschildkröten. Meeresschildkröten kommen zur Eiablage an unberührte Strände. Tausende Seevögel brüten auf der Insel. Ein Mangrovengebiet ist durch einen Laufsteg für Besucher erschlossen. Für Naturliebhaber ein Traum.
06.08.2004
Auch auf Praslin gibt es Busse, die einen zu den vielen wunderschönen und meist einsamen Ständen der Insel bringen. So stand dieser Tag ganz im Zeichen, die Insel zu entdecken, lange Strandspaziergänge zu unternehmen, immer wieder eine Abkühlung im Meer zu genießen. Einfach Urlaub pur, die Seele baumeln lassen und die schönsten Tage im Jahr genießen.
07.08.2004
Die berühmteste Bucht auf Praslin ist die Anse Lazio im Nordwesten, der richtige Ort, um am letzten Urlaubstag Sonne, Strand und den Indischen Ozean, aber auch die köstliche Küche der Seychellen in vollen Zügen zu genießen.
Ein Traum war Wirklichkeit geworden. Die Seychellen sind ein Reiseziel der Extraklasse. Natur pur, freundliche Menschen, Traumstrände ohne Massentourismus, Luxusanlagen und kleine Gästepensionen, eine köstliche Küche. Es ist ein kleiner Flecken Erde in den Weiten des Ozeans, um dem Alltag zu entfliehen. Ja und es weckte die Sehnsucht in uns, mehr von der weiten Welt zu entdecken.
Wir bitten die Qualität der Bilder zu entschuldigen. Es sind Scans unserer analogen Foto-Schätzchen.