Den Beginn unserer Reise finden Sie hier.
Karte von Xplorer Maps
Der Southeast Alaska Trip mit dem Island Roamer von Bluewater Adventure hatte uns sehr angesprochen. Die Highlights aus der Beschreibung für die elftägige Vessel Tour von Prince Rupert nach Petersburg klangen nach einer Traumreise.
Ein letzter Blick auf Prince Rupert
Pünktlich um 10 Uhr waren wir an der Cow Bay Marina in Prince Rupert. Dort mussten wir erfahren, dass ausser unserem Kapitän Brian Falconer der Rest der Crew erst gegen Mittag erwartet wurde. Eigentlich sollten sie bereits vor zwei Tagen in Prince Rupert eintreffen, doch dieser Flug durfte wegen Nebel nicht auf Digby Island landen und ging zurück nach Vancouver. Für den Folgetag war alles ausgebucht. So hatten wir noch drei weitere Stunden Zeit durch Prince Rupert zu bummeln.
Unser Gepäck war bereits in der uns zugeteilten Kabine, als wir zurück kamen. Die übrigen acht Gäste der Tour, alles Amerikaner, und der Rest der Crew waren ebenfalls angekommen. Nach einem kurzen Briefing verliessen wir gegen 14 Uhr Prince Rupert in Richtung Norden.
Green Island Lighthouse, der nördlichste Leuchtturm von British Columbia aus den frühen 1900er
Der Chatham Sound und seine unzähligen Inseln
Spät abends auf dem Weg zur Foggy Bay - unserem ersten Ankerplatz (54°57'32.8"N 130°56'51.3"W)
Als wir am Morgen aufwachten, tuckerte der Motor bereits. Das Wetter sah etwas freundlicher aus.
Leider war von den schneebedeckten Bergen am Misty Fjord nichts zu sehen.
Blick auf Ketchikan
Wir gingen im Hafen in Ketchikan vor Anker, denn hier erfolgte für uns die offizielle Einreise in die USA. Zwei nette Grenzbeamte der U.S. Customs and Border Protection kamen zu uns auf das Boot. Alles lief in wenigen Minuten völlig problemlos ab. Das Boot wurde betankt, Diesel und Wasser, doch der geplante Besuch von Ketchikan und dem Totem Heritage Centre fand nicht statt. Warum? Es gab keinerlei Information. An dem um gut drei Stunden verspätetem Start kann es nicht gelegen haben, denn diese Zeit hatte unser Captain gestern Abend und heute Morgen längst aufgeholt. Im Nachhinein können wir nur mutmassen, dass Bluewater Adventure die Permits für Anan Creek nur für einen Tag früher als geplant bekommen hat. Es war echt eine Enttäuschung.
Ruheplatz für Möwen im Hafen von Ketchikan
Wir schipperten weiter nordwärts
Unsere ersten Buckelwale auf dieser Reise
Die Spuren der Holzindustrie
Auf dem Weg zu unserem Ankerplatz im Santa Anna Inlet (55°59'36.9"N 131°57'04.9"W)
Zum Abschluss des Tages, es war bereits 22 Uhr, durften wir noch unsere ersten Seeotter beobachten.
Etwa 30 Meilen südöstlich von Wrangell auf dem Festland von Alaska im Tongass National Forest gelegen, befindet sich die Anan Wildlife Viewing Area mit dem frühesten Pink Salmon Run der Saison in Alaska.
Anan Creek ist ein Gebiet mit reicher Geschichte. Die Stikine Tlingit Clans hatten hier im Sommer Fischcamps und nutzten den Laichplatz von Anan Creek, um Lachse für ihre Winternahrung zu fangen und zu konservieren.
Blick über die Anan Lagoon
Tief hängende Wolken, aus denen es auch noch regnete, der Tongass National Forest als gemäßigter Regenwald hatte kein Erbarmen mit uns. Um 8 Uhr waren wir in der Anan Bay, da wir nur eine kurze Anreise hatten. Regensachen und Gummistiefel übergestreift, dann ging es per Zodiacs an den Strand. Ein knapp ein Kilometer langer Pfad führt an der Lagune vorbei zur Aussichtsplattform am Anan Creek.
Bereits auf dem Weg zur Plattform entdeckten wir den ersten Grizzly
Die pünktlich zum Saisonbeginn 2022 neu errichtete Plattform am Anan Creek
Weißkopf-Seeadler - Bald Eagle (Haliaeetus leucocephalus)
Gespannt schauten wir in alle Richtungen, doch ausser diversen Weisskopfseeadlern war nichts zu sehen.
Nach fünfundvierzig Minuten tauchte eine Grizzly Mutter mit ihrem Jungtier auf.
Mama Bär tauchte ein ins eiskalte Wasser, um einen Lachs zu schnappen, Junior wartete aufgeregt am Ufer.
Mama Bär hatte einen Lachs gefangen, doch ob Junior etwas abbekam konnten wir nicht sehen.
Immer wieder versuchte die Bärin einen weiteren Lachs zu erbeuten, doch ohne Erfolg.
Neben der grossen Plattform gibt es einen Photo Hide, der Besucher mit guter Perspektive nah zu den Bären bringt.
Ein weiterer Grizzly war erfolgreich beim Lachsfang.
Schnell war der Lachs verspeist und fort war er.
Die Weisskopfseeadler stürzten sich sofort auf die Reste des Lachses.
Mama Bär mit Junior kamen in die Nähe des Hides, doch alle Versuche Nahrung zu beschaffen, waren erfolglos.
Nach mehreren weiteren erfolglosen Versuchen, verschwanden beide hungrig im Wald.
Um 13 Uhr waren wir wieder auf dem Island Roamer für unseren Lunch, denn es ist strikt verboten, Essen jeglicher Form zur Plattform mitzunehmen. Anschliessend ging es zurück zu den Bären. Das Permit gilt für den gesamten Tag.
Die Weisskopfseeadler warteten noch immer auf Futterreste der Bären.
Ein Schwarzbär tauchte an der Plattform auf. So schnell wie er kam, war er auch wieder verschwunden.
Mama Bär mit Junior, wir hatten sie auf dem Weg zum Lunch an der Anan Lagoon gesehen, waren auch zurück.
Sie waren wohl beide sehr hungrig. Mit einem herzzerreißenden Brummen bettelte Junior um einen Happen.
Alle fünf Arten des pazifischen Lachses laichen im Anan Creek, doch der Run der Buckellachse (Oncorhynchus gorbuscha) ist am beeindruckendsten. Pink Salmon, wie sie im Englischen heissen, verbringen zwei Jahre im Salzwasser, bevor sie zum Laichen in ihre Heimatgewässer zurückkehren. Anan ist insofern einzigartig, als sowohl Schwarz- als auch Braunbären fischen, die jeweils in ihrem eigenen Teil des Baches bleiben.
Amerikanische Schwarzbär - Black Bear (Ursus americanus)
Er sah etwas mitgenommen aus, auch humpelte er. Die Ranger versicherten uns, dass er damit gut klar kommt.
Der Tag war wie im Flug vergangen - wunderschön. Gemeinsam mit den beiden Rangern machten wir uns auf den Rückweg. Zu unserem Glück waren an diesem Tag nur etwa die Hälfte der möglichen Permits vergeben und die meisten Besucher waren nur einige Stunden da.
Wir schipperten noch durch den Blacke Channel bis zum unserem Ankerplatz am Narrows Polk Point nordöstlich von Wrangell Island (56°25'10.4"N 132°14'20.9"W).
Eine mystische Morgenstimmung mit dichten Nebelschwaden
Eigentlich stand an diesem Vormittag eine Jetboot Tour mit einem lokalen Guide zum Le Conte Gletscher, dem südlichsten Gezeitengletscher in Alaska, auf dem Programm. Doch der Nebel vereitelte den Plan. Aus Sicherheitsgründen erfolgte die Absage.
An einem Uferbereich äste eine Sitka-Schwarzwedelhirschkuh (Sitka black-tailed Deer) mit zwei Kälbern. Sie sind in den Küstenregenwäldern von Südostalaska und der Nordküste von British Columbia beheimatet. Es ist eine Unterart der Maultierhirsche. Leider waren wir zu weit weg und bereits beim drosseln des Motors verschwanden sie im Wald.
Wir schipperten auf der Westseite um Mitkof Island herum nach Petersburg zum Fuel Deck.
Taubenteiste - Pigeon Guillemot (Cepphus columba)
Gewöhnlicher Schweinswal - Harbour Porpoise (Phocoena phocoena)
Über Cape Strait erreichten wir den Frederick Sound am Abend.
Unser Ankerplatz am vierten Tag geschützt in der Portage Bay (56°59'56.9"N 133°20'48.3"W)
Reisen Sie mit uns weiter
und nach Anchorage. Es lohnt sich.
Hier geht es weiter zum vierten Teil unserer Tour.