Es war Zeit, neue Reisepläne zu schmieden. Im November 2013 sollte es eigentlich noch einmal in entspannter Atmosphäre rund um das Okavango Delta gehen. Diese Planung fand jedoch ein jähes Ende, da Gideon, unser lieber langjähriger Reisebegleiter aus Botswana, dieses Jahr anderweitige berufliche Verpflichtungen hatte und uns nicht begleiten konnte. Also was tun - Tanzania stand schon bei unserer ersten Afrika-Tour auf der Wunschliste. Es war von Beginn an klar, dass wir nicht wie so viele den Northern Ciruit als erstes erkunden wollten. Der Süden mit noch immer wenigen Touristen hatte es uns angetan. Die konkrete Planung konnte beginnen. Wir starteten bis zu 15 Anfragen bei Reiseveranstaltern in Deutschland und Tanzania für eine 30 Tage Basic Campingtour. Die Ergebnisse waren teils erschreckend. Von Standardtouren mit 20 Tagen - über, wir geben Euch ein Auto mit Fahrer und Koch zum Tagessatz und dann könnt ihr machen was Ihr wollt - bis sechs Wochen Wartezeit auf ein erstes Angebot war alles dabei - von deutschen Spezial-veranstaltern für Afrika wohlgemerkt. Friss oder stirb - du hast eh keine Wahl - so kamen wir uns manchmal vor. Es gab natürlich auch seriöse Offerten. Ein Unternehmen aus Tanzania hatte uns vom ersten Tage besonders positiv mit seiner Professionalität der Planung angesprochen. Wir durften uns bei einem namhaften Lodgebetreiber selbst eine Referenz einholen. Alle Anfragen wurden binnen 24 Stunden informativ beantwortet. Das Preis-Leistungs-Verhältnis war im Kostenrahmen. Mit gutem Bauchgefühl überwiesen wir den Reisepreis in zwei Raten nach Tanzania. Im Nachhinein können wir ohne Einschränkungen sagen, mit Chaka Adveture Safaris haben wir die absolut richtige Entscheidung für uns getroffen.
Die effektivste Flugverbindung war bei Swiss Air schnell gefunden. Das Warten wurde noch ein wenig verkürzt, denn wir konnten schon zwei Wochen früher als geplant am 18.10.2013 von Zürich nach Dar es Salaam aufbrechen. Da der Hinflug bei Swiss planmäßig am Tage stattfindet, durften wir bereits am gleichen Tag gegen 20:00 Uhr Ortszeit afrikanischen Boden betreten. So wurde uns ein ganzer zusätzlicher Reisetag geschenkt. Die Einreiseformalitäten mit Fingerabdrücken und Foto waren in 45 Minuten erledigt. Das Gepäck stand bereit und Zawadi, unser Guide, wartete bereits mit dem obligatorischen Namenschild in der Hand auf uns. Er brachte uns ins Hotel Mediterano am Indischen Ozean. Peter, einer der beiden Eigentümer von Chaka Safaris, kam kurze Zeit später selbst vorbei, um uns mit "Karibu Sana" - herzlich in Tanzania willkommen zu heißen und noch ein paar Details zu unserer Safari zu besprechen. Wir sind zurück in Afrika.
Für 08:30 Uhr am nächsten Morgen hatten wir uns zum Start verabredet. Pünktlich auf die Minute war Zawadi am Empfang. Der Land Cruiser war nun schon beladen. Zunächst brauchten wir noch ein paar Tanzanische Schillinge, Bier und Wein für die Abende am Campfire und natürlich ausreichend Zigaretten. In der neuen Shopping Mall mit einem Spar Supermarkt war alles schnell erledigt. Nun ging es zum Markt in die Innenstadt, wo wir unseren Koch abholen sollten. Er hatte in der Zwischenzeit frische Lebensmittel für die erste Etappe unserer Tour eingekauften. Raschidi, ein junger Mann mit einem riesigen geflochtenen Korb vollgestopft mit Obst und Gemüse wartete bereits auf uns. Wir waren vollzählig. Das Abenteuer Tanzania konnte beginnen.
Das Selous Game Reserve mit einer Fläche von ca. 50.000 km² ist eines der größten Wildschutzgebiete der Welt. Es gehört seit 1982 zum UNESCO-Welt-Naturerbe. Wir hatten den für Touristen zugänglichen nördlichen Teil, auch als Photographic Sector bezeich-net, als erstes Ziel unserer Reise ausgewählt. Kilometer um Kilometer fuhren wir in Richtung Süden bis zum Abzweig in den Selous in Kibiti. Wir verließen die Teerstraße. Am späten Nachmittag erreichten wir das Hippo Camp. Es liegt ca. 5 km vor dem Mtemere Gate zum Selous. Hier schlugen wir unsere Zelte mit Blick auf den Rufiji River ein erstes Mal auf. Raschidi verwöhnte uns am ersten Abend mit einem leckeren Fischgericht.
Mtemere Gate Selous Game Reserve
Unser Zugang zum Selous war als etwas sehr besonderes geplant - als eine morgendliche Bootssafari auf dem Rufiji. Wir wurden am Hippo Camp per Boot abgeholt und fuhren langsam flussaufwärts Richtung Gate. Ein kurzer Stopp für die Permit und wir durften unsere Fahrt auf dem Rufiji noch etwa 30 weitere Kilometer genießen. Ein gelungener Auftakt. Zawadi war mit dem Auto voraus gefahren und erwartete uns am vereinbarten Ort. Wir lernten unseren bewaffneten Ranger kennen. Nicht nur Selbstfahrer müssen einen Parkranger zum Campen mitnehmen, auch professionelle Guides müssen nachts zusätzlich beschützt werden - das sind die Regeln, was soll es.
Eindrücke einer Bootssafari auf den Rufiji River
Ein ausgiebiger erster Gamedrive in Richtung Tagalala Campsite war die Fortsetzung unseres ersten Tages im Selous. Die Landschaft hat sich in ein frisches grünes Kleid gehüllt, denn es hatte hier im Vorfeld schon den ersten Regen gegeben. Am späten Nachmittag erreichten wir die Campsite. Wir waren die einzigen Gäste, konnten uns so ein schönes Plätzchen aussuchen. Schattendächer wurden neu errichtet. Im Moment werden Sanitäranlagen gebaut, diese sind jedoch noch nicht ganz fertig. Es gibt nur ein altes Stehplumpsklo. Mit einer Schüssel voll Wasser kann man sich im Busch auch hinter dem Zelt erfrischen. Für uns ist das kein Problem. Dies war unser Sweet Home für die nächsten vier Nächte.
Lake Tagalala unweit der Public Campsite
Krokodil in der Abendsonne am Lake Tagalala
Drei volle Tage hatten wir nun Zeit, Teile des Selous Game Reserves zu erkunden. Raschidi, unser Koch war am Morgen immer "very busy". Er bereitete nicht nur das Frühstück vor, sondern packte auch noch leckere Lunchpakete für uns zusammen. Wir starteten jeweils gemütlich nach dem Frühstück und waren den ganzen Tag zum Game Drive unterwegs. Der mittlere Teil zwischen den beiden Gates ist der wildreichste. Dafür liegt die Campsite als Ausgangsbasis ideal. Der touristische Bereich ist mit seinem vorhandenen Pistennetz recht gut erschlossen, doch ist das im Selous weit unerheblicher als in den Nationalparks, denn man darf sich den Tieren auch außerhalb der Pisten vorsichtig nähern. Sehr schnell hatten wir uns an den großen Freiraum im Fahrzeug während der Game Drives gewöhnt. Die hinteren Sitze im Fahrzeug waren ausgebaut, um genügend Platz für das gesamte Equipment zu haben. So stand uns der Heckraum zur Verfügung, um die müden Knochen nach Belieben strecken zu könnten. Wir konnten stets zwischen sitzen und stehen entscheiden. Das Hubdach bietet einen 360° Rundumblick. Ein weiterer Vorteil ist, dass man im Stehen die Arme beim Fotografieren bequem aufs Dach auflegen kann.
Landschaftlich ist der Selous sehr abwechslungsreich. Der Rufiji River führt ganzjährig Wasser. Die wie ein Binnendelta ausgebildeten Seen sind das Zuhause von Hippos, Krokodilen und einer unbeschreiblichen Menge von wasserliebenden Vögeln. Abwechslungsreiches offenes Buschland bietet sehr gute Möglichkeiten zur Tiersichtung. Die Giraffen versammelten sich mit ihren Jungtieren in bestimmten Gebieten, wo sie nahrhaftes frisches Grünfutter vorfanden. Die Impalaweibchen hatten alle ihre Babys bekommen. Es sind so zarte grazile Gestalten, die bereits eine halbe Stunde nach ihrer Geburt den Müttern auf ihren staksigen dünnen Beinchen problemlos folgen können.
Bei jedem Game Drive gab es so viel zu entdecken. Wir hatten genügend Zeit, die schönsten Begegnungen ausgiebig zu genießen. Löwen haben wir täglich mehrfach gefunden. Am zweiten Tag gab es als Highlight ein Pack Wildhunde, denen wir bei ihrer ausgedehnten Siesta zuschauen durften - am späten Vormittag und am frühen Nachmittag gleich noch einmal, weil es so schön war. Auch am Folgetag konnten wir die ganze Wild-Dog-Familie an anderem Ort erneut aufspüren.
African Wild Dogs
Diese alte Löwendame ist uns jeden Tag an unterschiedlichen Plätzen begegnet. Sie hatte wohl bei der Jagd den Anschluss an Ihr Rudel verloren. Sie wirkte stets etwas einsam, denn Ihr Ruf nach den Gefährten wurde nicht beantwortet.
Wir waren fast allein im Selous unterwegs. Nur wenige Fahrzeuge begegneten uns auf den Pirschfahrten. Eine Nacht teilten wir die Campsite mit einer geführten Reisegruppe, die übrige Zeit waren wir allein. Am letzten Nachmittag gönnten wir uns ein Vollbad in einem der Pools der Hot Springs, auch Maji Moto (heißes Wasser) bezeichnet - was für ein Vergnügen - ein Bad inmitten der afrikanischen Wildnis frei von Krokodilen und Hippos. Ein letzter Sundowner am Lake Tagalala, dann hieß es langsam Abschied nehmen vom Selous.
Mit unzähligen wunderschönen Eindrücken und hunderten von Bildern in unseren Köpfen verließen wir über das Matambwe Gate den Selous in Richtung Morongoro.
Eindrücke aus dem Selous
Die Strecke führt durch die wunderschönen Uluguru Mountains. Eine solch bergige Landschaft im satten Grün hatten wir hier nicht vermutet. In den Dörfern ist überall geschäftiges Treiben. Jedes geeignetes Fleckchen Erde bis an die Berghänge wird landwirtschaftlich genutzt. Vieles kann auf Grund des Klimas zweimal pro Jahr geerntet werden. Man produziert nicht nur Lebensmittel für den Eigenbedarf. Anders als in vielen Regionen Afrikas wird der Ernteüberschuss nach Dar es Salaam verkauft. Wir sind vom Fleiß der Bewohner dieser Region beeindruckt.
In Morongoro werden die Vorräte aufgefüllt. Wir brauchen frische Lebensmittel und Diesel natürlich auch. Dann machen wir uns auf den Weg zum Mikumi.
Der Mikumi National Park mit einer Fläche von 3.230 km² ist der wohl am häufigsten besuchte Park im Süden Tanzanias - nicht nur von Touristen sondern auch von Tanzaniern. Die Park-grenzen bilden die Uluguru Mountains im Nordosten, die Udzungwa Mountains im Südwesten und das Selous Game Reserve im Süden. Der Park selbst wird durch die Fernverkehrsstraße von Morongoro nach Iringa in zwei Teile zerschnitten. Der nördliche Teil ist die beste Region für Game Drives. Wir erreichten das Gate gegen 18:00 Uhr und durften problemlos in den Park einfahren. So machten wir uns auf den Weg zur neuen Campsite No. 1 mit einem Stopp beim Sonnenuntergang.
Unsere beiden Zelte sind schnell aufgebaut und unser Koch freut sich riesig über eine kleine Küche. Eigentlich müssten wir ja immer drei Zelte aufbauen, doch Raschidi lehnte es bisher kategorisch ab, mit Löwen drum herum in einem Zelt zu schlafen. Er machte es sich in der Nacht immer im Auto gemütlich, falls man das so bezeichnen kann. Nun hat er eine eigene Küche auf der Campsite und die hat auch noch eine Tür, die man gut verriegeln kann - ein ideales sicheres Nachtquartier für ihn. Warum er solche Angst vor Löwen hat, haben wir bis zum Ende unserer Tour nicht heraus bekommen. Er ist kein Stadtmensch, sondern im letzten Dorf vor den Toren des Selous aufgewachsen.
Die offenen Ebenen des Mikumi sind gute Voraussetzungen für Tierbeobachtungen. Einen ganzen Tag hatten wir Zeit, dass Hauptgebiet auf Game Drives zu erkunden. Bereits am Morgen sichteten wir in der Nähe der Campsite eine kleine Herde Elefanten. Im Hintergrund stand eine große Büffelherde im goldgelben Gras. Wir stellten den Motor des Fahrzeugs ab und warteten. Die Elefanten kamen immer näher und wechselten zur anderen Straßenseite.
Was werden die Büffel tun, fragten wir uns. Auch sie kamen gemächlich grasend in unsere Richtung. Es war sehr beeindruckend, diese mächtigen Tiere über einen längeren Zeitraum beobachten zu können - ein wenig fressen, immer langsam in Bewegung bleiben, schauen und wittern, was für ein Hindernis da im Wege steht - sichern und langsam weiterlaufen - rechts und links am Auto vorbei.
Da der Mikumi keinen permanenten Flusslauf hat, gibt es einige künstlich angelegte Wasserstellen für die Tiere. Der Hippo Pool ist eine davon und die einzige, wo es ein paar Hippos und Krokodile gibt.
Hippo Pool Mikumi National Park
Unweit vom Hippo Pool war eine weitere Büffelherde unterwegs. Wir hofften, dass sie auf der Suche nach Wasser dorthin unterwegs waren - doch Fehlanzeige. In einer Erosions-rinne konnten sie Ihren Durst löschen, nachdem sie einen vorwitzigen Löwen von dort vertrieben hatten. Er war nun auf der Suche nach einem neuen schattigen Plätzchen. Die Zebras am Wegesrand interessierten ihn überhaupt nicht.
Es gab noch viele schöne Begebenheiten. Zum Lunch fuhren wir zurück zum Camp. Am Nachmittag ging es erneut auf Game Drive. Giraffen, Zebras mit ihren Fohlen, Impalas, Elefanten und noch mehr Büffel, alles in einer sehr großen Dichte auf kleinem Raum - was braucht man mehr zum Safariglück. Die hohen Temperaturen machten allen zu schaffen. Keiner wollte sich mehr hastig bewegen. Wer konnte, suchte sich ein schattiges Plätzchen. Selbst die Vögel hatten bei der Annäherung mit unserem Auto keine Lust mehr davon zu fliegen.
Am Abend mussten wir eine Entscheidung für den Ablauf des nächsten Tages treffen. Auf Grund der Hitze hatten wir keine Lust, in den Udzungwa Mountains Berge zu besteigen. Wir wollten lieber noch einen weiteren ausgiebigen Game Drive im Mikumi unternehmen. Mikumi hat unsere Erwartungen bei weitem Übertroffen. Zwar fühlt man sich hier nicht allein in der Wildnis, doch gab es so schöne Einzelsichtungen, die man gern mit anderen Gästen teilt - ganz besonders wenn es Kinder sind, die Ihre Heimat auf diesem Wege besser kennen und verstehen lernen dürfen.
Nach zwei Nächten im Mikumi unternahmen wir einen letzen ausgiebigen Game Drive. Am Mittag bauten wir die Zelte ab und machten uns auf den Weg zu den Udzungwa Mountains.
Gern hätten wir einen Spaziergang im Regenwald des Udzungwa Mountains National Park unternommen. Da wir keine geübten Bergwanderer sind, wollten wir uns die Strapazen, 430 Höhenmeter bei 35° zu erklimmen, einfach nicht zumuten. Einen Blick auf die Sanje Falls konnten wir von unten erhaschen. Nach einer Tasse Kaffee und selfmade Süßigkeiten am Gate fuhren wir zum Hondo Hondo Udzungwa Forest Tented Camp. In der Nacht hatte es ein wenig geregnet. So mussten wir unsere Zelte das erste Mal feucht zusammen packen.
Brücke über Ruaha River in Kilombero
Eisenbahnbrücke in Kilombero
Nächstes Ziel unserer Reise war der Lake Rukwa. Um in den unbekannten Westen Tanzanias zu gelangen, hatten wir drei Fahrtage eingeplant.
Erster Tag
Es ging zurück nach Mikumi Town, dann weiter in westliche Richtung auf der A7 bis Iringa. Die Verbindungs-straße von Dar es Salaam bis Tunduma an der Zambischen Grenze ist wohl eine der meist befahrenen Straßen in Afrika. Hunderte von schwer beladenen LKWs, Tanklastzüge und Busse aller Größen sind in beiden Richtungen unterwegs. Busfahrer haben Ihren Führerschein sicher im Lotto gewonnen. Es scheint einen Wettstreit zu geben - wer benötigt die kürzeste Zeit von Dar es Salaam nach Mbeya. So fahren sie alle. Ein Teilstück durch die Berge ist sehr beeindruckend, aber auch einer der Unfallschwerpunkte.
Baobab Valley
Es geht durch das sogenannte Baobab Valley. Tausende von Baobabs, ältere und jüngere, wachsen im Tal des Ruaha Rivers und an den Berghängen. Das Klima und die Böden scheinen für diese majestätischen Bäume ideal zu sein.
Iringa selbst liegt auf einem Hochplateau. Die Zufahrt ist eine neu gebaute Straße. Unser Koch ist auf Einkaufstour und wir haben etwas Zeit, über den Markt zu bummeln.
Markt in Iringa
Wir übernachteten 50 km hinter Iringa. The Old Farm House, Kisolanza, ist eine sehr gepflegte Anlage mit Gästehäuschen und Camping. Nach dem Sonnenuntergang wurde es plötzlich kalt und wir mussten nachts unsere Schlafsäcke das erste Mal richtig schließen.
Zweiter Tag
Das Ziel war Mbeya. Nun heißt die Straße A 114, doch sind hier genauso viele Fahrzeuge unterwegs wie auf der A7. In den kleineren Städten entlang der Strecke herrscht überall reges Treiben. Händler und Cafès versuchen ihr Geschäft mit den LKW-Fahrern zu machen. Tischler, Metallbauer, Autowerkstätten und viele Tankstellen, man bekommt alles, was man zum Überleben braucht. Überall im Land wird gebaut. Häuser, die zu dicht an der Straße stehen, müssen abgerissen werden. Wer vor der Planung des Straßenneubaus schon da war, bekommt vom Staat eine Entschädigung. Ziegel brennen die Leute selbst. Das passende Material findet man oft neben der Haustür. Jedes neu gebaute Haus wird grösser und schöner als das alte - wir sind beeindruckt. Gegen 15:30 Uhr sind wir in Mbeya und beziehen unser Zimmer in der Utengule Coffee Lodge. Den Nachmittag genießen wir am Pool und freuen uns auf eine Nacht in einem Bett zur Abwechslung.
Utengule Coffee Lodge
Dritter Tag
Unser ausgiebiges Frühstück auf der Terrasse wurde vom Gesang der Vögel begleitet. Eine letzte Tasse guten Kaffee von der eigenen Plantage, dann machten wir uns wieder auf den Weg. Sumbawanga war die letzte Station des Transfers auf dem Weg zum Lake Rukwa. In Tunduma stauten sich die Trucks vor dem Grenzübergang nach Zambia. In 30 Minuten hatten wir uns an ihnen vorbeigemogelt. Manchmal war es Zentimeterarbeit, um jede Lücke zu nutzen - nichts für schwache Nerven. Dann hatten wir es geschafft und konnten gen Norden in Richtung Sumbawanga abbiegen. Doch was kam nun - eine kleine Baustelle mitten im Ort. Nach dem Motto, wenn sich alle etwas Mühe geben, passt in der Mitte auch noch einer hindurch, meisterten wir auch diese Hürde recht schnell.
Die Straße von Tunduma nach Sumbawanga ist bis auf die letzten 50 Kilometer fertige erstklassige Asphaltstraße. Wir denken in spätestens 6 Monaten ist sie durchgehend befahrbar. Es ist sehr beein-druckend, was die Ingenieure der STRABAG mit Tanzani-schen Baufirmen da für eine Qualität in diesem Tempo auf die Beine stellen. Alles bestens organisiert. Qualität nach Europäischen Standards und alle Arbeiter waren fleißig in der größten Hitze. Das ist für uns Entwicklungszusammenarbeit auf höchstem Niveau. Keine chinesischen Baumaschinen, keine chinesischen Vorarbeiter, nur einen Europäischen Bauleiter haben wir gesehen. Der Bau dieser Strecke ist bereits ein Folgeauftrag für die STRABAG. Das Projekt der Zusammenarbeit hat sich ausgezahlt - für beide Seiten, auch wenn es hier und da Kritik an den Arbeitsbedingungen gibt. Wir denken, in Tanzania haben Chinesen beim Straßenbau keine Zukunft mehr - Gott sei Dank.
Sumbawanga ist eine quirlige Stadt, in der noch kein Tourismus angekommen ist. Wir waren auf der Suche nach Bier und Wein für die nächsten Tage und wurden in einem kleinen Shop fündig. Bier, Wein und Spirituosen aus aller Welt, das hatten wir hier nicht erwartet. Auch Raschidi füllte fehlende Lebensmittel für seine Küche auf. Übernachtet haben wir im "Moravian Conference Center", einer Einrichtung der Herrnhuter Brüdergemeinde, die die beste Übernachtungsmöglichkeit in Sumbawanga sein soll - sauber, zweckmäßig und mit preiswertem guten Essen.
Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zum Lake Rukwa. Es war für uns alle ein erstes Mal. Auch unser Guide war noch nie da gewesen. 30 km nördlich von Sumbawanga in Ntendo verließen wir die Hauptstraße in Richtung Muse. Die Entdeckungsreise Lake Rukwa konnte beginnen.
Auf dem Heimweg
Zufällige Begegnung
Reisen Sie mit uns weiter in den unbekannten Westen Tanzanias
und begleiten Sie uns auch in den Ruaha National Park. Es lohnt sich.