Den Beginn unserer Reise finden Sie hier
Am nächsten Morgen steuerten wir die Stadt Mossaka an.
Geschäftiges Treiben im Hafen von Mossaka
Mossaka, mit seinen über 20.000 Einwohnern an der Mündung des Likouala in den Kongo, ist nur über das Wasser erreichbar und nicht an das Strassennetz angebunden. Sie ist von einem grossen Sumpfgebiet umgeben, da auf diesem Abschnitt mehrere Nebenflüsse in den Kongo münden. Dies führte zu teils schweren Überschwemmungen. 2012 wurde eine Uferbefestigung als Hochwasserschutz fertiggestellt.
Notre Dame des Flots - Katholische Kirche von Mossaka
Stadtbummel in Mossaka
Leider war es nicht möglich, einen alte Dame zu besuchen, die wunderschöne traditionelle Keramik herstellt. Gesundheitliche Probleme plagten sie an diesem Tag.
©Thorsten Hansen vom Besuch im Mai 2025
Große Weißnasenmeerkatze - Putty-nosed Monkey (Cercopithecus nictitans) - leider hier als Haustier gehalten.
Das Krankenhaus - wir durften mit dem Verwaltungsleiter zur Situation der medizinischen Versorgung sprechen.
Regionalverwaltung Mossaka
Kirche des Prophetischen Christentums in Afrika
Parti Congolais du Travail - das Büro der regierenden Kongolesische Arbeiterpartei
Eine weitere Weißnasenmeerkatze als Haustier - gefährdet sind sie zwar nicht, aber artgerecht gehalten auch nicht.
Süsse kleine Lady
Ölpalme, angezapft für die Palmweingewinnung
Die Ölpalme (Elaeis guineensis), heute eine der wirtschaftlich bedeutendsten Palmarten, hat ihren Ursprung in der westafrikanischen Regenwaldregion, einschließlich dem Kongobecken, wo sie seit langem heimisch ist und lokal für Ernährung und Bräuche genutzt wird.
Fruchtstand der Ölpalme
Die Palmweingewinnung wurde uns nicht nur erklärt, es gab auch eine praktische Vorführung.
Natürlich musste ich das edle Gesöff kosten. heimlich fotografiert ©Günther Uschold
Da bahnten sich neue Freundschaften an - Thorstens Tochter mit den Kindern von Mossaka.
Strassenfriseur - das wird wohl Stunden dauern, bis die neue Haarpracht fertig ist.
Ein Besuch in der Markthalle
Wir schlenderten weiter durch die Einkaufsmaile - ob der Verkäufer weiss, wofür all die Medikamente sind?
Mossaka ist für seine bedeutende Fischproduktion bekannt, weshalb es den Spitznamen „Fischhauptstadt“ trägt.
Am Hafen mussten wir das Treiben genauer beobachten.
Getrockneter Maniok (Cassava) wird zu Mehl verarbeitet - eine staubige Angelegenheit
Leere Bierkästen wurden auf ein Schiff verladen, sonst gibt es keinen Nachschub für Mosakka.
Nach drei erlebnisreichen Stunden hiess es "alles an Bord" - unser Sous Chef als Animateur für die Kinder.
Immer wieder interessant, die Boote auf den Flüssen im Kongobecken
Wir fuhren ein Stück weiter den Kongo flussaufwärts. Unser Ziel war das Fischerdorf Likendze am Unterlauf des Sangha, wo wir einiges über die Fischereitechniken der Bewohner erfahren würden.
Immer wieder sahen wir Feuer oder bereits abgebrannte Flächen, die Gründe dafür waren uns unklar.
Oft kamen die Kinder ans Ufer gerannt, wenn sie die Princesse Ngalessa erblickten.
Nach drei Stunden Fahrt waren wir am Ziel, das Dorf Likendze war in Sichtweite.
Basi ya pembe (weisse Frauen), Mibali ya pembe (Weisse Männer) - was machen die hier? So schaute die Kleine.
Ölpalmenfrüchte für die Weiterverarbeitung zu Palmöl
Zunächst werden die Ölpalmfrüchte gekocht, dann so heiss in die Ölpresse gefüllt.
Das Auspressen der heissen Früchte ist ein schweisstreibender Job.
Zu Beginn wird das überschüssige Wasser ausgepresst und abgegossen, dann läuft das Öl heraus.
Zum Abschluss wird das Öl noch einmal erhitzt, damit das Restwasser verdampft - abkühlen und abfüllen - fertig .
Vorbereitung für das Wurfnetzfischen
Bei uns heisst es Sperbernetz, ein kreisförmiges, beschwertes Wurfnetz, das traditionell zum Fischen verwendet wird und sich beim Auswerfen öffnet, um sich beim Einholen um den Fisch zu schließen.
Wir durften bequem auf Stühlen im grossen Einbaum Platz nehmen und fuhren kurz auf den Sangha.
Guter Wurf, doch leider nichts gefangen.
Unser Traumschiff, die Princesse Ngalessa, vor Anker in Likendze
Zurück im Dorf lernten wir interessante Dinge über die Funktionsweise und den Einsatz der verschiedenen Reusen.
Die Ranken der Liane werden geschält und anschliessend in einer Vorrichtung Marke Eigenbau der Spliss entfernt.
Für die Herstellung der Reusen werden die schnell wachsenden, blattlosen dünnen Ranken bestimmter Lianen des Regenwaldes gesammelt. Anschliessend müssen sie in der Sonne trocknen, bevor sie weiter verarbeitet werden können.
Unser Junior hatte sein Praktikum im Fischfallenbau erfolgreich absolviert.
Die zugeschnittenen Einzelteile werden verbunden. Ein Garn aus Kunstfasern ist haltbarer als Naturmaterial.
Zum Abschluss zeigte uns der Meister, wie die „Moleke“, eine spezielle Art von Fischfallen, gebaut werden. Zum Fischen werden die Reusen am Ufer in der Nähe des Grases aufgestellt.
Auf zum Fussballplatz
Bei der ersten Tour von Thorsten im Mai 2025 gab es in Likendze das erste Fussballspiel zwischen der Dorfmannschaft und der Crew und Gästen der Princesse Ngalessa. Die Jungs vom Dorf hatten verlohren. Nun fand das Rückspiel statt. Mit vollem Einsatz wurde gekämpft, unsere Kids waren mit Eifer wie die Profis dabei, doch dieses Mal hat es nicht zum Sieg gereicht. Der 1. FC Likendze hatte gewonnen. Vielleicht war es auch nur unfair, da ein Schweinchen in der zweiten Halbzeit die Dorfmannschaft unterstützte.
Im ersten Leben Sportfotograf im Handball - hier war unser Günter ganz in seinem Element ©Günther Uschold
06:00 Uhr morgens starteten wir den Tag mit einer gemütlichen Birding Tour auf einem Seitenarm des Sangha.
Dünne Nebelschwaden zogen über das Wasser und der Sonne fehlte noch die Kraft, die Wolken zu durchbrechen.
Unsere Gefiederten Freunde waren natürlich wach und wir hörten sie zwitschern. Wir konnten auch Einiges entdecken, aber fotografieren vom schwankenden Boot bei den Lichtverhältnissen war die Katastrophe.
Elstertoko - Congo Pied Hornbill (Lophoceros Natalzwergfischer - African Pygmy-Kingfisher
fasciatus) (Ispidina picta)
Goldkuckuck - Dideric Cuckoo (Chrysococcyx caprius)
Mangrovereiher - Striated Heron (Butorides atricapilla)
Schwarzkopfweber - Black-headed Weaver (Ploceus melanocephalus)
Riedscharbe - Long-tailed Cormorant (Microcarbo africanus)
Es gab noch einige Vögel mehr, die sich gar nicht fotogen zeigten - so ein Goliathreiher und ein wunderschöner Riesenturako, der kurz über uns hinweg flog und fort war er. Ein herzliches Dankeschön an Wil und Arnold, unsere Holländer, die mir die letzten vier Vogelbilder zur Verfügung stellten.
Zeit, zum Kongo zurück zu kehren, denn die Princesse Ngalessa war inzwischen ohne uns weiter gefahren.
Auch im Kongo gibt es Hippos
Nach dem Frühstück ging es an Deck, die Kamera musste immer griffbereit sein.
Keine 30 Minuten später tauchte das nächste, mit Tropenhölzern beladene Boot auf.
Fischer bei der Arbeit
Reger Schiffsverkehr auf dem Kongo
Dieser Abschnitt des Kongo ist mehr als 10 km breit. Doch man sieht es nicht, denn er wird von unzähligen Inseln durchzogen. Die Flüsse Ubangi, Sangha, Likouala und Alima münden auf dem Gebiet der Republik Kongo und zwei weiter Zuflüsse (Ruki und Nsolu) kommend aus der Demokratischen Republik Kongo in den grossen Strom.
Auch Flösse lassen sich auf dem Kongo flussabwärts treiben.
Schwarzmilan (parasitärer) - Yello-billed Kit (Milvus migrans parasitus), der afrotropische Schwarzmilan
Die Frauen im Einbaum versuchten das Boot zu erreichen, um frisches Gemüse zu verkaufen.
Einfach herrlich - dieses bunte Gewirr aus Ladung und Passagieren
Der Kongo mit einer Länge von 4.700 km ist nach dem Nil der zweitlängste Fluss in Afrika. Bezogen auf die Flusslänge entspringt der Kongo im nordöstlichen Hochland von Sambia zwischen dem Tanganjika und dem Malawi See als Chambeshi River. Ein weiterer Nebenfluss, der Lualaba, der in der Nähe von Musofi im Südosten der Demokratischen Republik Kongo entspringt, führt die größte Wassermenge und kann daher als der ursprüngliche Hauptstrom des Kongo angesehen werden. Gemessen an seiner Wasserführung von 41.800 m³/s ist er der wasserreichste Fluss des Kontinents und mit 220 m Tiefe der tiefste Fluss der Welt.
Das Einzugsgebiet des Kongo mit einer Fläche von 3.457.000 Quadratkilometern umfasst fast das gesamte Staatsgebiet der Demokratischen Republik Kongo, den größten Teil der Republik Kongo, der Zentralafrikanischen Republik, Ostsambias, Nordangola und Teile von Kamerun und Tansania.
Mit seinen zahlreichen Nebenflüssen bildet der Kongo das größte Wasserstraßennetz des Kontinents. Die Schiffbarkeit wird jedoch durch eine Reihe von 32 Katarakten im Unterlauf des Flusses eingeschränkt. Die Mündung des Kongo beginnt bei der Hafenstadt Matadi in der Demokratischen Republik Kongo. Von hier aus ist der Hauptarm des Kongo bis zum Atlantik wieder schiffbar.
Total durchgeschwitzt konnten sie unser Schiff im Einbaum einholen - harte Burschen.
Die beiden Herren lotsten uns sicher auf dem nächsten Abschnitt des Kongo, der von vielen sich ständig ändernden Sandbänken geprägt war.
Am späten Nachmittag passierten wir die Stadt Mokotimpoko.
Ein kühles Bier, leckere Häppchen dazu und schauen was auf dem Fluss so los ist, was will man mehr.
Auch an diesem Tag verschwand die Sonne frühzeitig im Dunst, doch zauberte sie goldene Farbe ins Wasser.
Reisen Sie mit uns weiter in Äquatorialafrika
und begleiten Sie uns auch auf einem Stadtbummel in Brazzaville. Es lohnt sich.
Hier geht es bald weiter zum 5. Teil unserer Tour.