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Tschad - Zentralafrikanische Savanne und Wunder der Sahara

- Teil 7 -

 

 

Den Beginn unserer Reise finden Sie hier 


Die Seen von Ounianga

 

 

Die Seen von Ounianga sind ein weltweit einzigartiges Phänomen - eine Seenlandschaft im Wüstenmeer. Das Gebiet mit einer Fläche von 628 km² umfasst 18 Seen in einer ariden Region nordwestlich des Ennedi Massives. Die Seen werden aus fossilem Grundwasser gespeist und sind mit einem komplexen hydrologischen System verbunden. Es gibt keinerlei Zufluss und trotz der geringen Niederschlagsmenge von nur 2 mm im Jahr bleibt der Wasserstand annähernd konstant. 

 

 

Quelle World Heritage Centre

 

Es gibt zwei Gruppen von Seen. Im Osten liegt Ounianga Serir, bestehend aus vierzehn durch Sanddünen getrennte Seen. Schwimmende Schilfe bedecken fast die Hälfte der Oberfläche dieser Seen und reduzieren die Verdunstung. Mit 436 ha hat der Lake Teli die größte Oberfläche, ist aber weniger als 10 m tief. Einige dieser Seen sind Süßwasserseen. Die zweite Gruppe von Seen, Ounianga Kebir, liegt 40 km westlich. Es sind vier Seen, von denen der Größte, Lake Yoan, eine Fläche von 358 ha hat und 27 m tief ist. Sein Wasser ist hoch salzhaltig. 

  

 

Ein atemberaubender Blick auf die Seen von Ounianga Serir

 

Wow, was für ein Panorama. Das Auge hatte sich schon an die orangefarbigen Töne der Wüste gewöhnt und nun mittendrin das Grün von Palmen und Schilf, das Blau des Wassers und ein wolkenloser Himmel. 

 

 

 

 

Die Seen von Ounianga Serir liegen alle parallel nebeneinander in einer Senke. Vor 10.000 Jahren war es ein einziger riesiger See in diesem Gebiet. Mit dem Entstehen der Wüste durch die Klimaveränderungen existieren sie nun in der heutigen Form schon seit tausenden von Jahren. Ahmed ist in Ounianga Serir geboren. Als er Kind war, gab es hier noch Niederschläge ähnlich wie im Ennedi heute. Dann hörte es auf zu regnen und die Familien mussten weiter ziehen, um ihre Herden satt zu bekommen. Trotzdem kann er selbst keinerlei Veränderung an den Seen feststellen. 

 

 

Unser Camping Spott in Ounianga Serir 

 

Warmer weicher Sand, Palmen und das Meer, so schön kann Urlaub sein. Ok, die Wasserfläche war ein wenig kleiner, dafür aber Süßwasser. 16:00 Uhr war unser Camp am östlichsten der Seen von Ounianga Serir errichtet. Eine Tasse Kaffee, dann ging es zum Schwimmen in den See. Oh je! Es war kaum vorstellbar, dass bei dieser Hitze das Wasser maximal 17° hatte - ganz schön kalt, aber sehr erfrischend.   

 

 

Spuren im Sand, davon gab es viele, doch die Verursacher zu sehen, beschränkte sich auf diesen Mistkäfer

Traumhaft schön, so einen Platz ganz für sich alleine zu haben.

 

2012 wurden die Seen von Ounianga zur ersten UNESCO World Heritage Site im Tschad erklärt. Dieses Wunder der Natur ist einmalig und absolut schützenswert.

 

 

 

 

Wir hatten keine Eile am Morgen. So konnten wir unser schönes Plätzchen noch eine Stunde länger genießen. Dann ging es zurück zum Hauptgebiet von Ounianga Serir.

 

  

Boukou, das Dorf am Lake Teli - ein harsches Leben unter glühender Sonne mit ständigem Wind

 

Obwohl es praktisch keine Niederschläge gibt, Leben ca. 1.000 Menschen am Lake Teli. Sie bauen etwas Gemüse an, ernten die Datteln und halten Ziegen. Ihre Kamele sind jedoch im Ennedi. 

 

 

Am Ufer des Lake Teli

Offene Wasserfläche und ein schwimmender Teppich aus Schilf 

Die Wüste westlich von Boukou

Die Oase Molotrow 

 

Auf halbem Weg zwischen Ounianga Serir und Ounianga Kebir ist die Oase Molotrow mit einem kleineren See. Eigentlich hatten wir etwas mehr Wasservögel erwartet, freuten uns aber trotzdem über einige Fahlenten auf dem Wasser. 

 

 

Fahlente - Cape Teal (Anas capensis)

 

Mittags erreichten wir die beiden östlichsten Seen von Ounianga Kebir. Tiefrot schimmert das Wasser des grösseren der Beiden in der Sonne. Mineralien aus dem Seegrund und Algen färben das Wasser. Es sieht so unwirklich aus, als wäre man nicht mehr auf unserem Planeten Erde.

 

 

 

Nach dem Lunch liefen wir zu dem zweiten See hinüber. Er ist nur wenige Gehminuten entfernt. Hier gab es Schilf und auch einige Vögel. 

 

 

Knäkente - Garganey (Spatula querquedula)

Schafstelze-feldegg - Western Yellow Wagtail 

(Motacilla flava feldegg)


Auch hier waren die Fahlenten am häufigsten zu sehen.  

Ein erster Blick auf den Lake Yoan

 

Der größte See in Ounianga Kebir ist der Lake Yoan. Er ist der tiefste See der Sahara und zugleich der See mit dem größten Wasservolumen. 

 

 

Turteltaube - European Turtle-Dove (Streptopelia turtur) 

Als Zugvogel wird es langsam Zeit, den Winterurlaub zu beenden und wieder nach Hause zu fliegen. 

Lake Yoan

 

Ounianga Kebir ist nicht nur der Name der Region, sondern auch der Name der kleinen Wüstenstadt mit ca. 6.000 Einwohnern, die hier am Ufer des Lake Yoan leben. Auch Ahmed und Abdallah, unsere beiden Fahrer, sind hier zu Hause. Grund für die Wahl, wieder an diesem Ort zu leben, sind die Datteln, die den Nomaden neben ihren Kamelen, die sie andernorts halten müssen, ein zusätzliches Einkommen verschaffen. 

   

 

Unser Camping Spott für zwei Nächte am Lake Yoan

17:45 Uhr Sonnenuntergang, 05:45 Uhr Sonnenaufgang

Blick über den Lake Yoan aus anderer Perspektive  

 

Wir hatten einen gemütlichen Tag vor uns. Erstmals auf diesem Teil der Tour waren wir zwei Nächte am gleichen Platz. Der Lake Yoan hat viele Gesichter, bedingt von welchem Aussichtspunkt man über ihn schaut. 

 

 

Afrikanischer Goldwolf - African Golden Wolf (Canis anthus)

 

Der afrikanische Goldwolf ist dank einer neuen Studie, die von Forschern des Smithsonian Conservation Biology Institute durchgeführt wurde, die erste neu entdeckte Wolfsart seit 150 Jahren. 2015 wurde durch umfangreiche DNA-Untersuchungen bestätigt, dass sich die afrikanische Goldschakallinie vor ungefähr 1,3 Millionen Jahren von grauen Wölfen und Kojoten trennte. Die eurasische Goldschakallinie spaltete sich jedoch ungefähr 600.000 Jahre zuvor ab. Obwohl sich beide Abstammungslinien sehr ähnlich sehen, sind es nach heutigen Erkenntnissen zwei eigenständige Arten. Fortan wird die afrikanische Linie als Afrikanischer Goldwolf (Canis anthus) geführt. Die eurasische Linie behält seinen bisherigen Namen Goldschakal (Canis aureus).

 

 

Ein weiterer Aussichtspunkt über den Lake Yoan

 

Um die Klimaveränderungen der letzten 10.500 Jahre in Nordafrika zu verstehen sind die abgelagerten Sedimente auf den Böden der Seen von Ounianga von grosser Bedeutung. 2010 wurde deshalb von einem Team unter Leitung von Dr. Stefan Kröpelin ein Bohrkern vom Boden des Lake Yoan entnommen. Von dieser Expedition nach Ounianga gibt es ein Tagebuch auf Explore Chad.  

  

   

Ein erster Blick auf den Lake Katam

 

Lake Katam ist der zweitgrößte See in der Region Ounianga Kebir. Der See ist durch eine Landzunge zweigeteilt, was zu völlig unterschiedlichen Wasserqualitäten in den beiden Teilen geführt hat. 

 

 

Die Landzunge zwischen den beiden Seehälften - Schaut man aus dieser Richtung, kann man den großen Unterschied der Wasserqualität beider Seiten noch nicht wirklich erkennen.  

Hier sieht es schon ganz anders aus. Rot schimmert das Wasser des einen Teils - den Mineralien wird eine heilende Wirkung nachgesagt 

Das Ganze wirkt irgendwie unrealistisch

Blick von beiden Seiten über den geteilten See

Die zweite Seite ist zwar kein Süßwasser, wird aber von den Einheimischen als Badestelle benutzt.

 

 

Zum Lunch waren wir zurück in unserem Camp am Lake Yoan. Wir gönnten uns eine Auszeit. Im Zelt war es viel zu heiß, doch mit dem Wind um die Ohren konnte man es draußen im Schatten gut aushalten. Die Bewohner von Ounianga Kebir haben eine geschützte Badestelle am Rand des Sees abgetrennt. Diesen Pool mussten wir natürlich auch ausprobieren. Das Wasser hatte eine weit angenehmere Temperatur. 

 

   

Ahmed, Herbert und Abdelkarem am Lake Yoan

 

Als Abschluss unserer Zeit in Ounianga Kebir besuchten wir am späten Nachmittag noch zwei weitere schöne Stellen mit toller Aussicht am Ufer des Lake Yoan. Immer wieder sah es anders aus. 

 

 

Traumhaft im Abendlicht

Auch wenn es aussieht wie ein kleiner Kanal, es ist ein Teil des Lake Yoan.  

 

 

17:30 Uhr verschwand die Sonne hinter den Sanddünen. Im Camp wartete ein im kühlen Seewasser temperiertes Bier. Es war unser letzter Abend, bevor wir die fünftägige Rückfahrt nach N'Djamena antreten mussten.

 

 


Wir begeben uns auf die lange Rückfahrt nach N'Djamena mit einem erneuten Abstecher zum Ennedi Massiv

 

Kommen sie mit. Es lohnt sich.   

 

Hier geht es weiter zum letzten Teil unserer Tour.

 

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Die ersten fünf Kapitel sind fertig.

 

  



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